Das „Gemeine“ Knabenkraut – alles andere als gemein…

Zeitgleich mit den bekannten Schachlumen blühen im Naturpark Spessart auch die ersten Orchideen. Das Kleine Knabenkraut (Anacamptis morio) besitzt hellrosa- bis tief purpurfarbene Blüten mit einem aufrechten Sporn und grün geaderten Perigonblättern, die den Blüten wie eine Kappe aufsitzen. Daher auch der volkstümliche Name „Narrenkäppchen“. Früher trug die zierliche Orchidee wegen ihrer Häufigkeit sogar den Namen „Gemeines Knabenkraut“, heute ist sie regional bis deutschlandweit als „stark gefährdet“ eingestuft und vielerorts ausgestorben. Neben dem Verlust magerer Wiesen leidet das Narrenkäppchen auch zunehmend unter ausgeprägten Frühjahrstrockenjahren.

 

Kleines Knabenkraut bei Rodenbach (Foto C. Salomon)

Kleines Knabenkraut bei Rodenbach (Foto C. Salomon)

Im Naturpark Spessart gibt es immerhin noch ein gutes Dutzend nennenswerter Wuchsorte des Kleinen Knabenkrauts und erfreulicherweise ist nun ein schon erloschen geglaubtes Vorkommen im wahrsten Sinne des Wortes wieder aufgeblüht. Auf einer Schafkoppel bei Lohr-Rodenbach sind aktuell rund 400 Exemplare zu sehen. Vergangenes Jahr hatten Naturpark-Gebietsbetreuer Christian Salomon und der örtliche Schafhalter Christian Höhlein besprochen, einen Koppelbereich aus der Frühjahrbeweidung auszusparen, da früherer Nachweise des Knabenkrauts vorlagen und der Magerrasen an dieser Stelle einen besonders guten Eindruck machte. Als Naturschutz-begeisterter Landwirt ging Höhlein gerne auf den Vorschlag ein und ist nun stolzer Bewirtschafter einer Orchideenwiese.

 

Christian Höhlein mit einem Lamm (Foto Carolin Höhlein)

Schafhalter Christian Höhlein mit einem Lamm (Foto Carolin Höhlein)

Ein Beitrag von Naturpark Spessart

Naturpark Spessart

Frankfurter Str. 4
97737 Gemünden am Main

Telefon

  • (+49) 09351 603-947

Faxnummer

  • (+49) 09351 602-491

Email Adresse

Webseite

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert