Das Große Mausohr

Veranstaltungsdatum: 16.09.2017

Großes Mausohr (Foto: Torsten Ruf)

Großes Mausohr (Foto: Torsten Ruf)

Das Große Mausohr ist mit 40 cm Flügelspannweite unsere größte heimische Fledermausart und ein typischer Bewohner von geräumigen, ungestörten Dachböden großer Gebäude, bevorzugt in Kirchen und Schlössern. Je nach Saison und Temperatur werden ungestörte Hangplätze im gesamten Dachbodenbereich ausgewählt, damit die Weibchen im Sommer ihre Jungen zur Welt bringen können. Jedes Weibchen hat pro Jahr nur ein Jungtier. In einer solchen Kolonie kann es sehr lebhaft zugehen, da große Wochenstuben oft über 2.000 Tiere umfassen.

Etwa 290 Kolonien des Großen Mausohrs sind in Bayern bislang gefunden worden, so viel wie in keinem anderen Bundesland. In Nordbayern wurden 150 Wochenstuben gezählt, mit Hauptverbreitungsgebiet im unterfränkischen Main- und Saaletal, im Steigerwald sowie in der gesamten Frankenalb. Aktuelle Zählungen fanden vor kurzem im Landkreis Main-Spessart statt. Hier wurden mit 12 Kolonien und durchschnittlich ca. 630 Fledermäusen pro Kolonie im Landesvergleich überdurchschnittlich viele Mausohren erfasst. Untersucht wurden u. a. Wochenstuben in Burgsinn, in Schonderfeld, Wolfsmünster und Michelau. Die Kolonie in der Kirche in Schonderfeld stellt eine Neubesiedelung dar, die Kolonie wurde 2008 durch Zufall entdeckt.

 

Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern

(Quelle: Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern)

Die Sanierung von Dachstühlen und Gebäuden stellt oft eine Gefahr für die Mausohr-Kolonien dar und kann zu einer starken Abnahme der Population führen, im Extremfall auch zum Erlöschen der Kolonie. Schwankungen in der Populationsgröße oder das Aufsuchen von alternativen Hängeplätzen können jedoch auch durch natürliche Faktoren verursacht werden, beispielsweise durch das Auftreten von Raubvögeln wie Schleiereulen.

Das Große Mausohr ernährt sich wie alle heimischen Fledermausarten von Insekten, Spinnen und anderen Gliedertieren, seine Beute jagt es nicht nur in der Luft, sondern vorrangig auf dem Waldboden, wobei es sich von Geräuschen und vom Geruch der Laufkäfer leiten lässt.

Weitere Infos zu Fledermäusen in Bayern und dem Großen Mausohr finden Sie in einer gemeinsamen Broschüre des Bayerischen Landesamts für Umweltschutz (LfU) und des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV). Die Ergebnisse der letzten Bestandserhebung in Nordbayern wurden ebenfalls vom Bayerischen Landesamt für Umwelt veröffentlicht.
Fledermäuse in Schonderfeld

Wochenstube des Großen Mausohrs in Schonderfeld (Foto: Matthias Ruppert)

 

Großes Mausohr (Foto: Torsten Ruf)

Großes Mausohr (Foto: Torsten Ruf)

 

 

Ein Beitrag von Naturpark Spessart

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