Die Wespenspinne
Bei einem Streifzug durch das hohe Gras gibt es viel zu entdecken, gerade in Bodennähe. Dort kann man zurzeit häufig große schwarz – gelb gestreifte Spinnen mit einem grauen Vorderteil und braun – schwarz gestreifte Beinen sehen. Diese auffällige Spinne nennt sich Wespenspinne und wurde 2001 zur Spinne des Jahres gewählt.
Vor etwa 50 Jahren war es eher selten die Art in Mitteleuropa anzutreffen. Mittlerweile vermehrt sie sich immer weiter und ist nun in fast allen europäischen, asiatischen und nordafrikanischen Ländern zu finden.
Wer gerne mal so eine prachtvolle Spinne sehen möchte muss sie auf heuschreckenreiche und kaum genutzte Trockenrasen oder Feuchtwiesen suchen. Die Spinne sitzt häufig in ihrem Netz, das 20 bis 70 cm über dem Boden hängt. Das Netz ist deutlich an den Zick – Zack Linien (Stabiliment) zu erkennen, welche vermutlich zur Stabilisierung dienen sollen. Sobald in das Netz Heuschrecken oder ähnlich große Insekten sich verfangen, wickelt die Spinne es in ihr Netz ein und tötet es mit ihrem Gift. Das Gift ist für Menschen nicht gefährlich, es ist aber nicht auszuschließen, dass manche allergisch drauf reagieren können. Sobald sie dann Hunger hat, saugt sie einer ihrer aufgewickelten Beute aus und reinigt danach ihr Netz.
Von Ende Juli bis Anfang August ist die Paarungszeit der Wespenspinne. So wie es bei Spinnen üblich ist, versucht das Weibchen während der Paarung, das viel kleinere Männchen zu fressen. Nach einer erfolgreichen Paarung baut das Weibchen einen großen braunen Kokon in der Nähe. In den Kokon legt sie bis zu 400 Eier. Wenn es warm genug ist, schlüpfen die Jungtiere noch vor Wintereinbruch in dem Kokon. Dort halten sie dann Winterruhe. Sobald es wieder warm ist, krabbeln die Spinnen aus ihren Kokon und lassen sich vom Wind davon tragen, bis sie eine geeignete Stelle zum Netzbau gefunden haben. Nach ca. 2 Monaten sind sie dann ausgewachsen.
Auch die Wespenspinne besitzt Feinde. Zu ihnen zählen vorwiegend Singvögel, aber auch Schlupfwespen, die ihre Eier auf der Spinne ablegen und sie nach dem schlüpfen aussaugen.
Ein Beitrag von Naturpark Spessart
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