Naturschutzmaßnahmen im Kaltenbachgrund

Viele kleine Spessarttäler werden durch Beweidung offengehalten – so auch der Kaltenbachgrund in Mespelbrunn-Hessenthal, in dem Moorschnucken und Burenziegen das Tal offenhalten. Im Lauf der Jahre wurden hier bei naturschutzfachlichen Untersuchungen seltene Schmetterlingsarten wie Brauner Feuerfalter, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling und das Sumpfhornkleewidderchen entdeckt. Auch das Fuchs´ Knabenkraut, eine seltene Orchidee blüht im Frühsommer auf dieser Spessartwiese.

Der große braune Feuerfalter ist eine seltene Schmetterlingsart (VDN/Sandra Tomlinson))

Der braune Feuerfalter ist eine seltene Schmetterlingsart (VDN/Sandra Tomlinson))

Um den Lebensraum für diese Arten zu verbessern und der starken Beschattung des ohnehin engen Tals entgegenzuwirken, fanden kürzlich auf der Weide Forstarbeiten zur Auflichtung des Waldrands statt. In Absprache mit dem Bewirtschafter Ernst Bilz, der Gemeinde Mespelbrunn und der Unteren Naturschutzbehörde wurden hier mehrere Fichten gefällt und von der Weide
gefahren. Die Goldbacher Forstunternehmer Michael und Maximilian Schmitt sind mit ihren Rückeschleppern angerückt und nutzen den aktuellen Bodenfrost für diesen Spezialauftrag. Denn ähnlich wie bei der Lese von fränkischem Eiswein ist auch bei solchen Landschaftspflegemaßnahmen ein möglichst starker Frost hilfreich. Er verhindert das Einsinken in die wertvollen Wiesenbereiche und erleichtert so die Arbeiten erheblich. Nach Abtransport der Bäume können sich im Frühjahr wieder Torfmoose, Gräser und Kräuter ausbreiten und bieten dann den seltenen Schmetterlingen, aber auch den Tieren von Ernst Bilz hochwertige Nahrung.

Judith Henkel koordiniert das Grünlandprojekt. (Foto: Julian Bruhn)

Judith Henkel koordiniert das Grünlandprojekt. (Foto: Julian Bruhn)

Die Gebietsbetreuerin für Grünland, Judith Henkel vom Naturpark Spessart e.V., plante und begleitete diese Maßnahme. „Durch die Biotopverbesserungen wollen wir die Anteile an bodensauren Magerrasen und die Feuchtvegetation mit Orchideen und Großem Wiesenknopf fördern“, erklärt sie. „In diesem Jahr sind auch weitere Arterfassungen geplant, z.B. zu Libellen. Wenn wir wissen, welche Arten in diesem ökologisch wertvollen Wiesental vorkommen, können wir sie auch optimal schützen“. Die Beweidung wird durch das Vertragsnaturschutzprogramm finanziell gefördert. So können auch die kleinen Wiesentäler, die vor langer Zeit entstanden sind und den Spessart prägen, unter Mithilfe der wolligen Landschaftspfleger in Zukunft erhalten bleiben.

Das Wiesental im Kaltenbachgrund war nach Aufgabe der früheren, aufwendigen Wiesennutzung auf großen Teilflächen verbuscht oder verbracht und wurde im Jahr 2008 durch den Landschaftspflegeverband teilweise freigestellt. Hierzu wurden auch schon damals erste Fichten gefällt.
Zur Folgepflege des Tals initiierte der Naturpark Spessart im Jahr 2011 eine Beweidung mit Moorschnucken und Ziegen – auch als Pilotversuch für vergleichbare, nasse Spessarttäler.

Hier die Gebietsbetreuerin im Kaltenbachgrund bei der Fällung. (Foto: Juian Bruhn)

Die Gebietsbetreuerin im Kaltenbachgrund bei der Fällung. (Foto: Julian Bruhn)

Ein Beitrag von Naturpark Spessart

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