Neuer Natur-Erlebnispfad in Wiesthal

Im Naturschutzgebiet Spessartwiesen zwischen Wiesthal und Krommenthal hat der Naturpark Spessart e.V. gemeinsam mit der Gemeinde Wiesthal einen neuen Natur-Erlebnispfad fertig gestellt. An acht Stationen haben Besucher die Möglichkeit, Spannendes über die Entstehungs- und Nutzungsgeschichte der für den Spessart so typischen Kulturlandschaft zu erfahren. Zudem kann man auf Schautafeln zahlreiche Tiere und Pflanzen des Gebiets und deren Lebensräume genauer kennen lernen.

 

Bei Station 1 lernen die Besucher die gelbe Schattenameise kennen  (Foto: Thomas Minnich)

Bei Station 1 lernen die Besucher die gelbe Schattenameise kennen (Foto: Thomas Minnich)

Gleich an der ersten Station des Erlebnispfads am Ortsrand von Wiesthal werden die Besucher vom eigens gestalteten Ameisen-Maskottchen begrüßt. Die Comicfigur stellt das Leben der gelben Schattenameisen vor, die zwar zu den eher unscheinbaren Bewohnern der Feuchtwiesen zählen, jedoch auf faszinierende Art ihren Ameisenstaat gründen. Zwei Schautafeln, teils mit Gesteinsproben ausgestattet, führen an Station 2 in den geologischen Untergrund des Spessarts. Die dritte Station widmet sich der Nutzung und dem Wandel der Kulturlandschaft im Aubachtal. An Station 4, nahe der Wassertretanlage, können Besucher ausgewählte Tier- und Pflanzenarten an einer Drehwürfel-Installation kennenlernen. Station 5 dürfte gerade bei Kindern besonders gut ankommen, da hier während der warmen Jahreszeit mittels einer Handpumpe die Funktionsweise einer historischen Wässerwiese spielerisch nachempfunden werden kann. Unweit der Fußgängerbrücke über den Aubach widmet sich die sechste Station der Wasserkraftnutzung und dem reichen Mühlenerbe von Wiesthal – in dem Mühlendorf waren früher bis zu sechs verschiedene Öl- und Getreidemühlen in Betrieb. Die letzten beiden Stationen stellen die beiden Lebensräume Feuchtwiese und Streuobstwiese vor, u.a. mit einer drehbaren Schautafel in Form eines Apfels.

Das Ameisenmaskottchen (Frät Comic Popart)

Das Ameisenmaskottchen (Frät Comic Popart)

Oliver Kaiser, Geschäftsführer des Naturparks, freut sich sehr, dass der Erlebnispfad nach so langer Planungszeit nun endlich fertig gestellt werden konnte. Die Idee dazu entstand bereits um 2008 während des Flurbereinigungsverfahrens im Gebiet, doch ergaben sich immer wieder Verzögerungen und Änderungen in der Konzeption. Baulich und grafisch umgesetzt wurden die Schautafeln und Erlebniselemente von der Firma hochkant aus dem Allgäu, das Ameisenmaskottchen gestaltete der Krefelder Comickünstler „Frät“. Unterstützt wurde das Projekt von den Bauhofmitarbeitern der Gemeinde und der Bauverwaltung der VG Partenstein. Zudem haben viele regionale Fachleute zugearbeitet, u.a. der Geologie-Experte Joachim Lorenz, der Pomologe Steffen Kahl von der Schlaraffenburger Streuobstagentur, die Naturschutzexperten Michael Kunkel und Christian Salomon sowie die Mitglieder des Mühlenvereins Wiesthal.

„Man sieht es den fertigen Stationen oft nicht an, aber da steckt sehr viel Arbeit drin“ erklärt Oliver Kaiser, der das Projekt beim Naturpark geleitet und die redaktionellen Arbeiten betreut hat. „Von der Entwicklung der ersten Gestaltungsideen über das Erstellen der Texte und die Recherche von Bildmaterial bis hin zur technischen Umsetzung braucht es hunderte von Arbeitsstunden. Jeder der Schautafeln wurde mindestens sechs Mal überarbeitet, manche sogar zehn Mal. Und trotzdem findet man am Ende auf einer gedruckten Tafel einen Rechtschreibfehler!“ schmunzelt Oliver Kaiser. Dennoch ist der Geschäftsführer des Naturparks mit dem Ergebnis sehr zufrieden, insbesondere mit der handwerklich soliden Ausführung der Stationen durch die Allgäuer Spezialfirma hochkant.

Auch Wiesthals Bürgermeister Karl-Heinz-Hofmann freut sich über die Fertigstellung des neuen Erlebnispfads und die bereits rege Nutzung durch die Bevölkerung: „Wir haben schon viele positive Rückmeldungen bekommen, der Pfad kommt bei den Menschen gut an. Die Investition hat sich somit für die Gemeinde gelohnt“.
Noch liegen nicht alle Rechnungen vor, doch die Kosten für Herstellung und Aufbau des Natur-Erlebnispfads, für die Ausschilderung sowie den Druck eines Infofaltblatts werden wohl unter den ursprünglich veranschlagten 73.800 € liegen. 70 % der Kosten werden von der Regierung von Unterfranken bzw. dem Umweltministerium als Zuschuss gewährt, den Rest tragen Gemeinde und Naturparkverein.

Der drei Kilometer lange Natur-Erlebnispfad ist für Besucher ab sofort kostenlos zugänglich, der Startpunkt liegt am südlichen Ende der Krommenthaler Straße in Wiesthal. Die Handpumpe an Station 5 ist aktuell wegen Frost demontiert und wird im Frühjahr 2021 wieder nutzbar sein. Dann wird es auch noch eine offizielle Einweihungsfeier geben.
Ein Faltblatt mit Infos und Übersichtskarte ist beim Naturpark Spessart e.V. und der Verwaltungsgemeinschaft Partenstein erhältlich und kann hier als PDF heruntergladen werden.

 

Station 4 mit Drehwürfeln Foto Oliver Kaiser

Drehwürfel an Station 4 stellen verschiedene Pflanzen- und Tierarten vor (Foto: Oliver Kaiser)

 

Ein Beitrag von Naturpark Spessart

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