Zufriedene Gesichter beim Streuobst-Erlebnistag in Mönchberg
Über großen Besucherandrang freuten sich die Initiatoren des Streuobst-Erlebnistags am 25. Juni in Mönchberg. Zu der Veranstaltung des Naturpark Spessart e.V., des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie der Marktgemeinde Mönchberg waren bereits zur Eröffnung am späten Vormittag fast 100 Interessierte gekommen. Sie erfuhren von sechs Fachleuten Interessantes über Streuobstwiesen, Artenschutz und die Schäferei.
Nach einleitenden Worten von Eberhard Heider (Amt für Landwirtschaft und Ernährung) hob stellvertretende Miltenberger Landrätin Monika Wolf-Pleßmann die landschaftsprägende Bedeutung des Streuobsts hervor. Gerade die Altbäume haben einen sehr hohen naturschutzfachlichen Wert – etwa für höhlenbrütende Vögel, Fledermäuse und spezialisierte Käferarten. Die Baumbestände am Untermain sind aber größtenteils überaltert, warnte Monika Wolf-Pleßmann und lobte die wertvolle Unterstützung des Naturpark Spessart mit seinen beiden Gebietsbetreuern für Grünland, Christian Salomon und Torsten Ruf. Dank des großes Engagements von Naturpark, Eigentümern, Landwirten, Behörden und der Gemeinde Mönchberg konnten bereits einige Teilprojekte zur Sicherung der landschaftsprägenden Streuobstkultur umgesetzt werden. Dazu zählen auch Kartierungen von Obstsorten sowie der Vogel- und Käferfauna, welche von Sparkasse, Raiffeisenbank und Bund Naturschutz untertützt wurden. Bei den Kartierungen ist auch die Bienen-Ragwurz, eine Orchidee, neu bei Schmachtenberg gefunden worden. Monika Wolf-Pleßmann wies zudem darauf hin, dass bei der Obstsortenkartierung der Regierung von Unterfranken noch eine alte, wichtige Sorte fehle: der Mönchberger Sämling.
In der Folge nutzten zahlreiche Interessierte die Angebote für sechs thematisch unterschiedliche Führungen. Die beiden Naturpark-Gebietsbetreuer Christian Salomon und Torsten Ruf sowie der Umweltbeauftragte des Marktes Mönchberg, Thomas Staudt, beschäftigten sich mit dem Themenbereich Artenvielfalt. Auf großes Interesse stieß dabei der Einsatz der Samenerntemaschine eBeetle 2.0, mit der auf schonende Weise das Saatgut auf Wildwiesen gewonnen werden kann (siehe Foto). Dr. Veronika Gramling von der Schäferei Gramling gab Einblicke in die Arbeit als Berufsschäfer, zwei Streuobstprofis der Schlaraffenburger Streuobstagentur, Steffen Kahl und Florian Schmittner, informierten über die örtlichen Streuobstbestände aus pomologischer Sicht und gaben eine Einführung in den Pflanz- und Erziehungsschnitt von Jungbäumen. Katja Sander vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hatte eine waldpädagogische Führung für Kinder und Jugendliche im Angebot. Die Führungen dauerten jeweils eine halbe Stunde und wurden stündlich angeboten, so dass die Gruppen nicht zu groß wurden.
Regionale Spezialitäten wie Lammbratwurst, Käsetaler, Mainlandbrot, Senf, Apfelwein und Apfelsaft sorgten dafür, dass niemand Hunger oder Durst leiden musste.
Ein Beitrag von Naturpark Spessart
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