Natur des Jahres

Rotes Ordensband // M. Großmann / pixelio.de

Rotes Ordensband // M. Großmann / pixelio.de

Das Rote Ordensband
(Catocala nupta)

Wie der Name dieses Schmetterlings preisgibt, besitzt das Rote Ordensband auf seinen eindrucksvoll rot gefärbten Hinterflügeln dunkle Bänder, abgesetzt von einem weißen Rand am Flügelende. Spektakulärer ist allerdings die lateinische Bezeichnung des Falters, die übersetzt „Braut mit schönen Hinterflügeln“ bedeutet. Die Farbenpracht kommt vor allem in Gefahrensituationen zum Einsatz, um ein Warnsignal an mögliche Fressfeinde abzugeben. Ansonsten ist das Rote Ordensband perfekt an seine Umgebung angepasst und durch die grau-braunen Vorderflügel geradezu meisterhaft getarnt, wenn er auf Baumrinden verweilt.

Das Rote Ordensband gehört zur Familie der Eulenfalter, die überwiegend nacht- oder dämmerungsaktiv sind. Durch ihre Lebensweise sind sie bestens an die Dunkelheit angepasst und besitzen die einzigartige Fähigkeit, sogar Ultraschallrufe von Fledermäusen zu hören! Ganz klar, dass das Rote Ordensband im Falle eines Angriffs schnelle Kehrtwendungen und Zickzack-Manöver eingesetzt, um ihren Fressfeinden zu entfliehen.

Das Rote Ordensband fliegt im Hochsommer bis in den Herbst hinein. Danach kommt die Zeit der Eiablage an Baumrinden, aufgesucht werden dazu hauptsächlich Weiden oder Pappeln, von deren Blättern sich dann im Frühsommer die Raupen ernähren. Es ist allerdings gar nicht so leicht, die Raupen zu erkennen – man könnte sie glatt für ein Aststückchen halten, so gut sind sie getarnt.

Noch gilt das Rote Ordensband zwar nicht als gefährdet, allerdings ist ihr Artbestand merklich zurückgegangen. Grund dafür sind die vom Menschen verursachten Trockenlegungen und die damit verbundene Nutzung und Verbauung von Auenlandschaften. Im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale kann zwar nicht das Rote Ordensband, dafür ein ebenso interessanter Artgenosse angetroffen werden: das Blaue Ordensband. Es ist in der Roten Listen der Bundesrepublik Deutschland eine Art der Vorwarnstufe.

Autor: Susen Reuter

 

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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