Natur des Jahres

Erwachsener Habicht, BA Norbert Kenntner, Berlin, Wikipedia

Erwachsener Habicht, BA Norbert Kenntner, Berlin, Wikipedia

Der Habicht
(Accipiter gentilis)

Habichte gehören eher zu den mittelgroßen Greifvögeln, sind aber durchaus als Herrscher der tagaktiven Vögel anzusehen. Ihr Erscheinen ruft unter der Vogelwelt immer Aufregung hervor. Besonders das Weibchen, das deutlich größer und schwerer ist als das Männchen, vermag auch größere Beute zu erjagen. Dazu kann schon mal – ganz zum Ärger des Bauern – ein Hühnchen aus dem dörflichen Garten gehören. Auch Hasen und Kaninchen werden gern erbeutet. Auf dem Speiseplan der Männchen stehen eher Amseln, Stare, Tauben, Eichelhäher, Elstern und Krähen. Bei der Nahrungssuche und beim Verzehr kommen die spitzen Krallen und der krumme, scharfe Hakenschnabel des Habichts zum Einsatz. Außerdem besitzt er einen Kropf, in dem er Nahrung speichern kann – er kann also wie andere Greifvögel auf Vorrat fressen. Alles was nicht verdaut wird, würgt der Habicht in runden Ballen (Gewölle) wieder aus.

Habichte sind ausgesprochene Flugkünstler! Sie können unglaublich schnell beschleunigen und sind zu den schärfsten Wendungen fähig. So stürzen sie plötzlich aus einem Versteck hervor oder biegen überraschend um die Ecke und schlagen ihre Beute am Boden wie auch in der Luft. Am besten sind die Greifvögel im Frühjahr zu beobachten, wenn sie hoch über den Brutgebieten ihre Flugkünste vorführen. Außerhalb der Brutzeit sind Habichte Einzelgänger, sie vertragen sich nicht sonderlich mit ihren Artgenossen. Die Jung- und Altvögel lassen sich deutlich unterscheiden: Ausgewachsene Habichte sind auf der Oberseite graubraun, auf der Unterseite weiß mit einer dunkelbraunen Querbänderung. Jungvögel sind bis zur ersten Mauser oberseits bräunlich, auf der Unterseite hellgelb oder beige bis orange mit einer senkrechten Tropfen- oder Strichzeichnung.

Der Habicht spielt eine wesentliche Rolle bei der natürlichen Regulierung und Auslese für die Gesunderhaltung von Tierarten. Derzeit sind die Bestände in Deutschland zwar nicht flächendeckend gefährdet, aber es gibt keineswegs Grund zur Entwarnung. Im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale ist der Raubvogel gut vertreten und es gibt zur Balzzeit die Gelegenheit, die sonst so scheuen Habichte „live“ zu erleben.

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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