Kirchgänger – Lebensräume für Turmfalke, Schleiereule und Co.
Während die Zahl der Kirchgänger in vielen Gemeinden stetig abnimmt freuen sich Turmfalke, Schleiereule und Co über jeden Kirchturm, der hoch in den Himmel ragt. Denn Kirchtürme sind optimale Lebensräume, in denen diese Arten ihre Brutstätten finden, geschützt Junge aufziehen und sich in den Wintermonaten zurückziehen können.
Etwa zwei Drittel der rund 50.000 Turmfalkenpaare in Deutschland zieht seinen Nachwuchs in Brutnischen an Kirchtürmen auf. Doch fehlt viel es bei anstehenden Sanierungsarbeiten zu oft an Wissen um den Erhalt dieser Nistmöglichkeiten. Häufig gehen sie bei Sanierungsarbeiten verloren, oder die Einfluglöcher und Nischen werden zur Abwehr von Tauben gezielt vergittert. Dabei halten gerade Turmfalken in vielen Fällen die Tauben von einer Besiedelung der Gebäude fern.
Mit der Aktion „Lebensraum Kirchturm“ setzt sich der NABU für die Sicherung von Nistplätzen bedrohter Arten ein. Denn Kirchtürme sind optimale Orte, um Brutstätten für Turmfalken, Fledermäuse, Schleiereulen, Dohlen und andere Arten einzurichten. Kirchen, die sich besonders für den Artenschutz einsetzen, werden mit einer Urkunde ausgezeichnet und erhalten eine Plakette, die sie an ihrer Kirche anbringen können. Die Plakette zeigt einen Kirchturm mit Silhouetten von Turmfalke, Schleiereule und Fledermaus.
Ins Leben gerufen wurde die Aktion im Jahr 2007 mit dem Beratungsausschuss für das deutsche Glockenwesen. Damals war der Turmfalke „Vogel des Jahres“– ein Vogel, der wie kaum ein anderer auf Nistmöglichkeiten in Kirchtürmen angewiesen ist. Die Berliner Heilandskirche ist als erste Kirche bundesweit mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“ ausgezeichnet worden und ist bereits seit vielen Jahren „Herberge“ für Turmfalken. Über 800 Kirchen sind dem Beispiel bisher in ganz Deutschland gefolgt.
Mit „Lebensraum Kirchturm“ wollen NABU und der Beratungsausschuss die Kirchengemeinden in Deutschland und ihre Mitglieder, die fast 55.000 Kirchtürme betreuen, erreichen. Ziel ist es, über tiergerechte Sanierungen zu informieren und den Austausch mit den Aktiven vor Ort zu fördern.
Hier können Sie sich über die Aktion informieren.
Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke
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