Königswinterer Kreis diskutiert Zukunft des Wandertourismus in Deutschland

Königswinterer Kreis diskutiert Zukunft des Wandertourismus in Deutschland

Füssen, 20. Juli 2025 – Auch das Wanderwegemanagement des Naturparks Bergisches Land war beim diesjährigen Treffen des Königswinterer Kreises in Füssen vertreten. Die Beteiligung unterstreicht nicht nur die zunehmende Bedeutung des Wanderns im Naturpark selbst, sondern auch die gute Vernetzung auf Bundesebene. Der Naturpark Bergisches Land versteht sich als aktiver Gestalter des Wandertourismus und ist bestrebt, diesen in seiner Region strategisch weiterzuentwickeln. Der Austausch mit anderen Expert*innen im Rahmen des Königswinterer Kreises zeigt deutlich, dass man gemeinsam auf dem Weg ist, das Wandern im Bergischen Land auf ein neues Qualitätsniveau zu heben. Bereits in Planung befindliche Projekte werden diesen Anspruch in den kommenden Jahren eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Der Königswinterer Kreis, ein Forum ausgewiesener Wanderexpertinnen aus ganz Deutschland, hat seine diesjährige Klausurtagung vom 17. bis 19. Juli 2025 in Füssen abgehalten. Vertreterinnen aus Wissenschaft, Destinationsmanagement und Medien diskutierten zentrale Zukunftsthemen des Wandertourismus.

Kernthemen der Tagung

Im Mittelpunkt der Beratungen standen drei wesentliche Aspekte der Wandertourismusentwicklung: die Relevanz von Zertifizierungen im Wandertourismus, die Sicherung der Finanzierung der wandertouristischen Infrastruktur sowie die Bedeutung von Weitwanderwegen als Leitprodukte von Wanderregionen.

 Zentrale Erkenntnisse

Die Expertinnen kamen zu dem Fazit, dass die Notwendigkeit der Zertifizierung von Wanderwegen und -regionen je nach Destination differenziert bewertet werden muss – abhängig von deren individuellem Entwicklungsstand als Wanderregion und der Verankerung eines standardisierten und zentralisierten Qualitätsmanagements. Eine pauschale, für alle geltende Empfehlung für oder gegen eine Zertifizierung gibt es nicht mehr. Besonders hervorzuheben ist der interne Nutzen von Zertifizierungsprozessen: Sie wirken disziplinierend mit Blick auf Qualitätsentwicklung und -management und vernetzen gleichzeitig die Akteurinnen der Region. Weiters können sie hilfreich bei Förderanträgen sein und im Sinne des Innenmarketings wirksam werden. Der Marketingwert hat sich angesichts von rund 1600 zertifizierten Wegen und Touren allein in Deutschland inzwischen relativiert.

Die Entwicklung von Weitwanderwegen als Leitprodukte ist vor allem für Regionen wichtig, die im Wettbewerb der Wandergebiete stärker sichtbar werden und die interne Vernetzung fördern möchten. Unisono betonen alle Teilnehmer*innen die Notwendigkeit einer gesicherten Finanzierung der Wanderwegeinfrastruktur. Diese dient nicht nur als touristisches Angebot, sondern erfüllt auch wichtige gesellschaftliche Funktionen – z. B. als Verkehrswege, zur gesundheitlichen Prävention und in sozialer Dimension, etwa durch Naturbildung und Wandern als Gemeinschaftserlebnis. Einig ist man sich, dass die Forcierung dieser Thematik der politischen Lobbyarbeit auch durch den Königswinterer Kreis selbst bedarf.

Praxiserfahrung auf dem Tegelberg

Ein besonderer Höhepunkt der Tagung war eine Wanderung auf dem Tegelberg mit anschließendem Fachgespräch mit Frank Seyfried, Geschäftsführer der Tegelbergbahn, im Tegelberghaus. Dabei diskutierten die Expert*innen über die Bedeutung der Bergbahnen für das Wandern und die notwendigen Veränderungen in der Ausrichtung von Bergbahnen in Zeiten des Klimawandels.

Über den Königswinterer Kreis

Der Königswinterer Kreis ist ein Forum ausgewiesener Wanderexpertinnen aus ganz Deutschland, das sich dem Erfahrungsaustausch und Know-how-Transfer im nationalen wie internationalen Kontext verschrieben hat. Er engagiert sich aktiv für die Erhöhung der öffentlichen Wahrnehmung des Wanderns in Deutschland und in direkt benachbarten, grenzüberschreitenden Wandergebieten. Als informeller Zusammenschluss wandertouristischer Akteurinnen aus relevanten Institutionen (Orte, Regionen, Länder, Wege, Verbände, Institute, Medien) versteht sich der Königswinterer Kreis als Denklabor zu aktuellen und zukünftigen Entwicklungen im Wandertourismus. Er bündelt wandertouristische Kompetenzen, entwickelt zukunftsweisendes Know-how und trägt dieses in die Institutionen der Mitglieder sowie in die relevanten Verbände.

Teilnehmende des Königswinterer Kreises beim Expertentreffen zum Wandertourismus in Füssen – gemeinsamer Austausch und Wanderung auf dem Tegelberg.
© Füssen Tourismus und Marketing

v.l.n.r. Walter Knittel (Geschäftsführer der Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH Tuttlingen), Michael Sänger (Netzwerkwandern, Herausgeber der Magazine Wandermagazin und OutdoorWelten), Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack (Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Transfer Ostfalia Hochschule), Christa Fredlmeier (C.F. Tourismus, Geschäftsführerin Top Trails of Germany), Karin Hünerfauth (Produktmanagerin Geschäftsfeld Aktiv und Natur bei der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH), Günter Weigel (Geschäftsführer Lippe Tourismus & Marketing GmbH), Wastl Roth-Seefrid (Wegemanager des Naturpark Bergisches Land), Janina Seiler (Teamleitern beim Verlag OutdoorWelten GmbH), Stefan Fredlmeier (Vorstand und Tourismusdirektor Füssen Tourismus und Marketing).

Ein Beitrag von Naturpark Bergisches Land

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