Wolf-Info-Mobil zu Gast an der Naturpark-Grundschule Rahlenberg in Herscheid
Kaum ein Thema wird aktuell so emotional diskutiert, wie die Ausbreitung des europäischen Grauwolfs in unseren heimischen Wäldern. Denn neben dem Riss von Wildtieren werden auch Nutztiere wie Schafe, Ziegen sogar Pferde und Rinder gejagt. Hinzu kommen die Erzählungen aus den alten Märchen, die das Bild eines blutrünstigen Tieres in den Köpfen verfestigten.
Auch in der Kulisse des Naturparks Sauerland Rothaargebirge breitet sich der Beutegreifer aus. So lebt seit 2024 ein Wolfsrudel im Ebbegebirge zwischen Plettenberg, Herscheid und Meinerzhagen. Dies führte zu einer großen Verunsicherung von Eltern sowie Schülerinnen und Schülern an der Naturpark-Grundschule Rahlenberg in Herscheid.

Diana und Bernard Wegner, ehrenamtliche Wolfberater, informierten altersgerecht zum richtigen Umgang zum Wolf (Foto: Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V. | Bernd Strotkemper)
Um Missverständnisse auszuräumen, Vorurteile abzubauen und um das Thema „Ausbreitung des Wolfes“ zu versachlichen, gastierte erstmals das Wolf-Info-Mobil aus Hannover an der Naturpark-Grundschule in Rahlenberg. Diana und Bernard Wegner, ehrenamtliche Wolfberater, informierten altersgerecht, teilweise in spielerischer Form, wie sich der Wolf vom Fuchs unterscheidet und er sich tatsächlich in der Natur gegenüber dem Menschen verhält. Auch wenn die Begegnung mit dem scheuen Tier recht selten ist, wurde den Grundschülern die richtige Verhaltensweise vermittelt. So rät der Wolfberater Bernard Wegner den Schülerinnen und Schülern, Abstand vom Wolf zu halten und das Tier mit tiefer Stimme anzuschreien. Auf keinen Fall soll die Flucht ergriffen oder sogar das Tier gefüttert werden. Überrascht waren die Kinder von der Höhe des Wolfes. Denn der präparierte Jungwolf, der in einem umgebauten Anhänger zusammen mit anderen Tieren des Waldes präsentiert wurde, überragte doch einen großen Teil der Grundschüler und -schülerinnen.

Wolfberater Bernard Wegner vermittelte den Grundschülerinnen und Grundschülern die richtige Verhaltensweise bei Begegnungen mit einem Wolf (Foto: Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V. | Bernd Strotkemper)
Im Rahmen einer gut besuchten Abendveranstaltung wurden darüber hinaus auch die Eltern umfassend informiert. Neben den beiden Wolfberatern berichteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesamtes für Natur, Umwelt und Klima NRW sowie der Unteren Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises über ihre jeweiligen Erfahrungen. Am Ende der Veranstaltung fühlten sich die Eltern bestens aufgeklärt, auch wenn die unterschiedlichen Positionen – pro und contra Wolf – bestehen blieben. Aber die Diskussionen über das Thema wurde wesentlich sachlicher geführt.
Der einwöchige Besuch des Wolf-Info-Mobil wurde überwiegend durch ein Umweltprogramm des Landes NRW, unterstützt durch den Förderverein der Grundschule Rahlenberg sowie dem Naturpark Sauerland Rothaargebirge finanziert.


