Bioweihnachtsbäume aus dem Sauerland

In den Supermärkten ist „Bio“ gefragt. Auch bei den Bioweihnachtsbäumen steigt die Nachfrage. Doch die fünf Bioweihnachtsbaumproduzenten im Naturpark Sauerland Rothaargebirge bedienen bisher eher eine Nische. Der Großteil der Weihnachtsbäume wird im Sauerland konventionell produziert.

Doch was steckt eigentlich hinter einen Bio-Weihnachtsbaum? „Bei der Produktion wird auf den Einsatz von chemischen Produkten wie Herbizide, Insektizide und Fungizide komplett verzichtet“, berichtet Dr. Gregor Kaiser, Gründer der Initiative Bioweihnachtsbaum; ebenso auf die Verwendung von Kunstdünger und auch die Setzlinge stammen aus Biobetrieben. Natürlich ist die Produktion der Bio-Weihnachtsbäume etwas aufwendiger, da auf den Einsatz der „Chemischen Keule“ verzichtet wird.  Dem Boden wird Mist-, Güllegaben oder Gründünger zugeführt. Bei der Schädlingsbekämpfung werden ökologische Verfahren eingesetzt, so wie es auch beim biologischen Anbau vorgesehen ist. Gerade die ersten Wachstumsjahre sind sehr pflegeintensiv, gilt es doch die Kräuter und Gräser kurz zu halten, damit die Setzlinge ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Doch hierzu gibt es seit einigen Jahren sympathische Helfer,  Shropshire Schafe. Zum einen halten diese die Flächen zwischen den Weihnachtsbäumen kurz, zum anderen dient die „Hinterlassenschaft“ als wertvoller Dünger. Bio-Weihnachtsbaumproduzent Peter Quast aus Wenden vertraut seinen 115 Schafen die Pflege seiner Bäume an.

Die Umstellung auf die strengen Regeln des Bio-Siegels nach EG-Öko-Verordnung dauert zunächst 3 Jahre. Bei der Anmeldung muss bereits nach den strengen Regeln  bewirtschaftet werden. Vielleicht ist dies einer der Gründe, warum recht wenige Betriebe ihre Produktion auf „Bio“ umstellen. Die fünf Bio-Weihnachtsbaumproduzenten bewirtschaften zusammen rd. 1 v.H. der Gesamtfläche an  Weihnachtsbaumkulturen. Auf rd. 13.000 ha werden im Sauerland jährlich rd. 9 Mio. Weihnachtsbäume produziert. Damit stammt jeder Dritte Weihnachtsbaum in Deutschland aus unserer Region.

Die Preise für Bio-Weihnachtsbäume, die erstmals auch in einer großen Baumarktkette veräußert werden, liegen bei rd. 20 € je lfd. m  und sind damit nur geringfügig teurer als konventionelle Bäume. In diesem Jahr scheinen die Preise insgesamt noch stabil zu bleiben. Ob dies in den kommenden Jahren so bleibt, ist ungewiss. Viele Waldbauern haben nach dem Orkan Kyrill genau vor 10 Jahren verstärkt auf Weihnachtsbäume gesetzt, um kurzfristige Erlöse zu erzielen. Diese werden nun schlagreif und kommen im großen Umfang auf den Markt.

Impressionen einer konventionellen Weihnachtsbaumkultur/Foto: Bernd Strotkemper, Naturpark Sauerland-Rothaargebirge

Dr. Gregor Kaiser ist einer von fünf Produzenten von Bio-Weihnachtsbäumen im Naturpark Sauerland Rothaargebirge (Foto:NPSR/Strotkemper)

Weihnachtsbäume aus ökologischem Anbau:

Initiative Bioweihnachtsbaum
https://www.bioweihnachtsbaum.info/die-biobetriebe

Hier sind die nachfolgenden Betriebe aufgelistet:

Weihnachtsbaumhof Schulte-Göbel, Hauptstraße 21, 57392 Schmallenberg-Felbecke
https://www.weihnachtsbaumhof.de/willkommen

Heinrich Wiese-Höhmann, Hirschberg Weg 18, 59872 Meschede
https://www.bioweihnachtsbaeume.com/

Forstbetrieb Quast, Schneiderswald 5, 57462 Wenden
http://scheiderwald.de/wordpress/

Vielfalt Wald Gregor Kaiser, Burbecker Str. 6, 57368 Lennestadt-Oberelspe
https://www.vielfalt-wald.com/kontakt

Bioweihnachtsbaum Volker Grüber, Halverscheid 19, 58553 Halver
http://www.bioweihnachtsbaum.de/

 

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