Studentische Praktikantin bringt frischen Wind in den Naturpark
Grias eich, oder wie man hier sagt, Moin. Mein Name ist Caro. Seit Anfang Oktober mache ich im Rahmen meines Geographiestudiums ein achtwöchiges Praktikum im Naturpark Am Stettiner Haff.
Schnell habe ich gemerkt, dass Aristoteles’ Satz „In allen Dingen der Natur steckt etwas Wunderbares“ auf die Natur in diesem Naturpark in so vieler Hinsicht zutrifft. In meinen ersten drei Wochen konnte ich die Flora und Fauna, die Ökosysteme und den Naturraum auf verschiedenste Art und Weise bewundern und kennenlernen.
Auch wenn ich mich bis dato nicht als Hobby-Ornithologin bezeichnet hätte, hat die Wasservogelzählung schnell mein Interesse für die verschiedenen Enten, Säger, Gänse und Möwen geweckt. Ich habe bemerkt, wie sich mein Blick verändert hat. Aus einem „Oh, wie schön, das Wasser und die Sonne und die Fischerboote“ wurde ein „Ah, das könnte eine Lachmöwe sein. Wo gibt es hier Seeadler? Hört sich so der Eisvogel an?“ Nebenbei wurde ich intensiv in die Flora eingeführt: Die Sommerlinde hat das, was die Winterlinde braucht, und bei der Stieleiche hängt die Eichel an der Leine – beim Blatt hat sie keine. Besonders deutlich wurde mir die Wichtigkeit der richtigen Bewirtschaftung von Flächen zum Erhalt bestimmter Arten oder Habitate, wie beispielsweise des blauschillernden Feuerfalters oder der Binnendünen in Altwarp.
Neben dem Kennenlernen der Natur konnte ich als Süddeutsche auch sprachliche und kulturelle Eigenheiten kennenlernen, und ich bin stolz, den Satz „Moin, wat’n Wind. Bei dem Schietwetter werde ich es mir zuhause ganz kommodig machen“ inzwischen verstehen zu können. Mit der Anwendung des Begriffes Berg tue ich mich noch ein bisschen schwer, bin aber guter Dinge, dass ich mich bis zum Ende dieses Praktikums auch mit dieser Wortwahl anfreunden kann.
Ich genieße es hier sehr. Kein Tag gleicht dem anderen: Rodung der Vogelschutzinsel Riether Werder, Wasservogelzählung, Flächenberäumung, Pegelständemessung, Umweltbildung mit Schulklassen. Ich kann viel mit meinen netten Kolleginnen und Kollegen draußen unterwegs sein. Ich bin gespannt, was ich noch sehen, erleben und lernen werde.



Weiterhin viel Freude bei Deinem Aufenthalt Am Stettiner Haff.
Jürgen, vom Förderverein des Naturparks