Neunaugen in den Gewässern des Naturparks „Am Stettiner Haff“

Wer nicht zufällig einen reusenfischenden Berufsfischer kennt, wird kaum die Bekanntschaft mit dem Flussneunauge, einem der seltsamsten Fische, welcher im Naturpark „ Am Stettiner Haff“ lebt, machen. Der Berufsfischer Horst Döring aus Rieth, der Reusen im Neuwarper See stellt, findet besonders im Spätherbst, den zu den Rundmäulern zählenden Fisch, in seinen Fanggeräten.

Flussneunauge (Foto: Frank Joisten)

Flussneunauge (Foto: Frank Joisten)

Ab einer Größe von 30-40 cm steigen Flussneunaugen, die dann Ähnlichkeit mit dem Aal haben, von der Ostsee übers Haff in die Bäche und Flüsse der Ueckermünde Heide auf, um zu laichen. Die aus dem Laich schlüpfenden Larven graben sich in den Gewässergrund und ernähren sich für 3-4 Jahre von Plankton. Sobald sie etwa 15 cm erreicht haben, begeben sie sich stromabwärts auf Wanderschaft in Richtung Ostsee. Hier ernähren sie sich dann als Parasit bei anderen Fischen, in dem sie sich mit ihrem Saugmaul festsaugen und mit ihren vorhandenen Hornzähnen dem Opfer Haut und Gewebe ab raspeln. Das aufgenommene Blut gerinnt dabei aufgrund spezieller Enzyme im Speichel der Neunaugen nicht. Gelegentlich dringen sie dabei bis in die Leibeshöhle ihrer Beutefische ein und töten diese dadurch. Früher wurden Flussneunaugen auch gegessen, jedoch sind sie geschmacklich, wie Horst Döring bestätigte, kein kulinarischer Genuss und nicht mit dem Aal zu vergleichen. Heute werden Neunaugen, die im Vergleich zu früher in ihrem Bestand zurück gegangen sind, aus den Reusen wieder freigelassen, da sie in der roten Liste geführt werden und entsprechend geschützt sind. (Tier- und Pflanzenarten die in ihrem Bestand gefährdet bzw. bereits ausgestorben sind, werden in der „Roten Liste“ erfasst.)

Neben dem Flussneunauge, kommen auch die fingerlangen Bachneunaugen in Uecker, Randow und Zarow vor. Eine besondere Seltenheit in den Gewässern des Naturparks “Am Stettiner Haff“ ist das  bis zu 1,20 m lange Meerneunauge, von dem Horst Döring in seinem mehr als 50 jährigen Berufsleben nur ein Einziges gefangen hat. Alle Neunaugen haben ihren Namen durch die sieben Kiemenöffnungen, die zusammen mit Auge und Nasenöffnung „Neun Augen „ bilden.

Ein Beitrag von Naturpark Am Stettiner Haff

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