Hurra, hurra die Heide blüht

Einmal im Jahr verwandelt das violett blühende Heidekraut weite, baumarme Landschaften in ein Farbenmeer und übt damit einen besonderen Charme aus. Je nach Witterung dauert das Naturschauspiel von August bis September. In dieser Zeit blüht die Besenheide, ein Heidekraut, das auf nährstoffarmen und sauren Böden wächst. Daneben wachsen vor allem  Heidel- und Preiselbeeren und auch der Wacholder in den Bergheiden. Heidegebiete stellen auch wertvolle Lebensräume für viele Tierarten dar. Nicht nur seltene Vogelarten, wie die Heidelerche, auch Reptilien und Schmetterlingsarten sind in diesem Landschaftstyp beheimatet.

Die blühende Besenheide taucht die Landschaft in ein violettes Farbenmeer (Foto: Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V.)

Die blühende Besenheide taucht die Landschaft in ein violettes Farbenmeer (Foto: Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V.)

Bergheiden finden sich in den unterschiedlichsten Ausprägungen überall verteilt im Rothaargebirge. Bekannte Bergheiden im Naturpark sind die Trupbacher Heide bei  Siegen, die Heinsberger Hochheide bei Kirchhundem oder die Niedersfelder Hochheide bei Winterberg, die größte Bergheide Nordwestdeutschlands.

Impressionen der Trupbacher Heide (Foto: Tourismus NRW e.V.)

Impressionen der Trupbacher Heide (Foto: Tourismus NRW e.V.)

Heideflächen sind durch intensive landwirtschaftliche Weide- bzw. Hutenutzung entstanden. Neben der Beweidung wurden die Gebiete auch zur Gewinnung von Einstreu für die Viehhaltung genutzt. Durch das sogenannte „Plaggen“ (Abhacken des Heidekrauts bis zur obersten Bodenschicht) wurde die Heide verjüngt und blieb erhalten.

Mit Aufgabe dieser traditionellen Bewirtschaftungsform, durch gezielte Aufforstung und natürliche Sukzession, verschwinden die Heideflächen zunehmend und sind auch als Lebensraum für Flora und Fauna bedroht. Ohne gezielte Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen würden die Gebiete vergrasen und verbuschen und damit als Relikte einer althergebrachten kulturhistorischen Landnutzungsform verloren gehen. Für den „richtigen Biss“  sorgen daher im Rahmen des Vertragsnaturschutzes viele Landwirte mit ihren Herden aus Schafen oder Ziegen. Diese  fressen aufkommendes Gras und verbeißen junge Gehölze und verhindern so, dass sich bspw. Birkenwälder auf den Flächen ausdehnen können. Auch durch das gezielte Abrennen der Besenheide oder das maschinelle Plaggen wird ein Beitrag zur Offenhaltung der Landschaft geleistet. Initiiert werden diese Maßnahmen primär durch die Biologischen Stationen, die Naturschutzbehörden oder auch den Naturpark. Dieser hat eine Entbuschungsmaßnahme mit jungen Flüchtlingen auf der Postwiese bei Neuastenberg durchgeführt, eine Wacholderheide mit der Naturpark-Schule in Bad Berleburg angelegt oder die Entnahme von Gehölzen und das Abplaggen auf der Trupbacher Heide beauftragt.

Zum Entdecken der Heiden laden zahlreiche Wanderwege als Ausflugsziele im Naturpark ein. Immer wieder ein besonders Erlebnis, wenn sich der Wald öffnet und sich ein neuer Naturschatz präsentiert. Da Heiden besonders geschützte Gebiete sind und für viele seltene  Arten einen Ruhe- und Rückzugsort  darstellen, sollten Besucher bei ihren Spaziergängen auf den vorgesehenen Wegen bleiben.

Eine traumhafte Heidelandschaft mit grandiosen Fernblicken bietet sich rund um den Kahlen Asten (Foto: Tourismus NRW e.V.)

Eine traumhafte Heidelandschaft mit grandiosen Fernblicken bietet sich rund um den Kahlen Asten (Foto: Tourismus NRW e.V.)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert