Der Feuersalamander – Höhlentier des Jahres 2023
(Salamandra salamandra)
Er ist eines der Symboltiere des Naturparkes Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale, ja sogar ein ganzer Wanderweg ist ihm gewidmet: „Dem Feuersalamander auf der Spur“ im Naturparkstädtchen Leutenberg. Begegnungen mit Feuersalamandern sind durchaus etwas Besonderes, da sie nachtaktive Tiere sind und sich tagsüber unter Steinen, Asthaufen oder zwischen Wurzeln größerer Bäume verstecken. Nur an regnerischen Tagen kriechen sie hervor – im Volksmund nennt man sie deshalb auch Regenmännchen. Feuersalamander sind Amphibien und leben sowohl an Land wie auch im Wasser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Würmern und Schnecken. Als Larve vertilgen sie Wasserinsekten wie Eintagsfliegen und Bachflohkrebse.
Ob es Feuersalamandern gut geht, sieht man an ihrer Haut: Sie reagieren sehr empfindsam auf ihre Umwelt. Bei zu großer Trockenheit und Wärme stumpfen ihre sonst so leuchtenden Farben ab, die Hautoberfläche wird spröde und faltig. Ein eindeutiges Zeichen, dass sich Feuersalamander unwohl fühlen, denn sie atmen unter anderem über die Haut, was nur in feuchter Umgebung optimal möglich ist. Außerdem sind regelmäßige Häutungen wichtig. Dabei reiben sie ihre Körper an Steinen oder an Holz, um die Haut am Kopf zu lösen. Mit ruckartigen und schlängelnden Bewegungen wird die Haut abgestreift. Die typische schwarz-gelbe Färbung leuchtet dann am intensivsten. Die auffällige Zeichnung soll potentielle Fressfeinde warnen und signalisieren: Achtung, ich bin giftig! Denn Feuersalamander können bei Gefahr Salamandrin verspritzen. Für den Menschen ist ein Kontakt mit dem giftigen Hautsekret jedoch harmlos.
Feuersalamander sind nach Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. In einigen Bundesländern gelten sie als gefährdete Art. Ursachen stellen hauptsächlich Eingriffe in die Larvengewässer dar. Auch das Befahren von Wegen am Waldrand, in Wäldern sowie der Besatz der Larvengewässer mit Fischen tragen zum Verlust bei. Daher ist es wichtig, saubere und kühle Quellbäche sowie quellwassergespeiste Kleingewässer in ihrer natürlichen Form zu erhalten. Die Tiere besiedeln das ganze Jahr Höhlen, Bergwerksstollen und andere unterirdische Hohlräume. Der Feuersalamander wurde vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e. V. nicht nur aufgrund seiner Gefährdungssituation zum „Höhlentier 2023“ gewählt, sondern auch deshalb, weil er stellvertretend für eine Vielzahl von Tierarten steht, die auf geschützte unterirdische Rückzugsorte angewiesen sind.
Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale
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