Libelle des Jahres 2023

Die Alpen-Smaragdlibelle – Libelle des Jahres 2023

(Somatochlora alpestris)

 

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Foto 1 – Alpen-Smaragdlibelle

Ihr Name ist Programm: Die Alpen-Smaragdlibelle lebt in luftigen Höhen der Bergwelt und fühlt sich in Hochmooren am wohlsten. Ihr Hauptverbreitungsgebiet beschränkt sich in Deutschland auf den Alpenraum und den Bayerischen Wald. Sie konnte aber auch in anderen bergigen Regionen nachgewiesen werden: im Fichtelgebirge, Erzgebirge, Vogtland, Harz und im Schwarzwald. In Thüringen bekommt man die Alpen-Smaragdlibelle nur selten zu Gesicht – ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf wenige noch vorhandene Regenmoore des Thüringer Waldes in Höhenlagen ab 800 Metern. Dazu zählt beispielsweise das Naturschutzgebiet Beerbergmoor und das Naturschutzgebiet Schützenbergmoor. Hier kann man sie mit viel Glück und aufmerksamer Beobachtungsgabe von Juni bis in den September hinein antreffen. Das Wetter sollte auch mitspielen, denn diese Libellenart ist fast ausschließlich an sonnigen Tagen anzutreffen.

 

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Foto 2 – Alpen-Smaragdlibelle

Die Alpen-Smaragdlibelle ist mit rund fünf Zentimetern Körperlänge eher mittelgroß, dafür kräftig gebaut und erreicht eine Flügelspannweite von ungefähr sieben Zentimetern. Die Hochmoorbewohnerin gehört zur Familie der Falkenlibellen, die allesamt gemeinsam haben, dass sie über relativ lange Beine verfügen und metallisch-grün schimmern. Auch die Augen sind in auffallend leuchtenden Grüntönen gefärbt, so auch bei der Alpen-Smaragdlibelle. Allerdings ist ihr Hinterleib eher dunkelgrün bis mattschwarz gefärbt. Der Name Falkenlibellen verweist auf den schnellen Flug der Männchen, bei dem sie plötzlich und auf rasante Weise die Richtung wechseln, was an die Flugkünste von Falken erinnert. Die Weibchen neigen zu einem eher scheuen Gemüt und verstecken sich am liebsten in der Ufervegetation.

 

Die Alpen-Smaragdlibelle zählt zu den seltensten einheimischen Libellenarten, da sich ihr Lebensraum ausschließlich auf Hochmoore beschränkt und auch die Entwicklung an Moorschlenken gebunden ist: Die Larven klammern sich an das Sphagnummoos (Torfmoos), welches in Moorschlenken wächst. Eine Gefährdung der Entwicklungsgewässer besteht durch Alpwirtschaft und Tourismus, durch Moorentwässerung, durch Verlandung und Austrocknen sowie Beweidung mit Großvieh. Wenn die Alpen-Smaragdlibelle weiterhin überleben soll, ist es dringend notwendig, dass Hochmoore erhalten, Torfstiche und Moorgräben regeneriert und Gewässer innerhalb von Weiden eingezäunt werden. Auch sollte darauf geachtet werden, dass die ufer- und moornahe Vegetation möglichst gehölzfrei bleibt.

 

Fotonutzung unter Angabe des Fotografen:
Foto 1 – Alpen-Smaragdlibelle // Wikipedia // Gilles San Martin
Foto 2 – Alpen-Smaragdlibelle // Wikipedia // Gilles San Martin

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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