Lurch des Jahres 2023

Der Kleine Wasserfrosch – Lurch des Jahres 2023

(Rana lessonae)

Kleiner Wasserfrosch // Wikipedia // Viridiflavus

Wie sein Name vermuten lässt, ist er mit 4 bis 6 Zentimetern Körperlänge der kleinste unter den Wasserfröschen. Häufig lebt er in Gesellschaft mit seinen zum Verwechseln ähnlichen Verwandten: Teichfrosch und Seefrosch. Alle drei Arten erscheinen in einer grünen, bisweilen bräunlich gefleckten Färbung – inklusive der wasserfroschtypischen Rückenlinie und den seitlichen Drüsenleisten. Am besten lässt sich der Kleine Wasserfrosch von den anderen Arten unterscheiden, in dem man sich die Form des Fersenhöckers genauer anschaut. Außerdem färben sich nur die Männchen des Kleinen Wasserfrosches zur Paarungszeit teils leuchtend zitronengelb.

Bevorzugte Lebensräume des streng geschützten Kleinen Wasserfrosches sind kleine nährstoffarme Gewässer. Um ihn im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale aufzuspüren, sollte man Tümpel, Sümpfe, Gräben sowie Waldmoorweiher aufsuchen. An großen Seen oder Flüssen fehlt der Kleine Wasserfrosch weitgehend. Zur Nahrungssuche begibt er sich oft weit übers Land – insgesamt scheint er weniger streng an Gewässer gebunden zu sein, als seine Verwandten See- und Teichfrosch. Auch die Überwinterung geschieht eher in Verstecken an Land, seltener unter Wasser. Jetzt im März beginnen sie, aktiv zu werden – die Paarungszeit beginnt Ende April und reicht bis in den Juli hinein. Während der Fortpflanzungszeit sind anhaltende Paarungs- und Revierrufe zu hören. Besonders ist der sogenannte „Befreiungsruf“: Damit wehren sich die Männchen gegen Umklammerungsversuche anderer Mitbewerber, während Weibchen diesen Ruf von sich geben, wenn sie von einem Männchen umklammert, jedoch noch nicht paarungsbereit sind.

 

Foto 2_Kleiner Wasserfrosch_Wikipedia_Holger Krisp

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e. V.) hat den Kleinen Wasserfrosch zum Lurch des Jahres 2023 gewählt, da es die am wenigsten erforschte Amphibienart in Deutschland ist. Diese seltene und gefährdete Art hat immer größere Populationsrückgänge zu verzeichnen. In der Roten Liste wird der Kleine Wasserfrosch als einzige Art in der Kategorie „Gefährdung unbekannten Ausmaßes“ geführt. Hauptursache für das Verschwinden ist der Verlust von kleinen besonnten, vegetationsreichen und zugleich nährstoffarmen Gewässern. Rückzugsräume findet die Art noch in Niedermooren oder fischfreien Gewässern im extensiv genutzten, feuchten Gras- und Offenland. „Die Erhaltung und die Neuanlage fischfreier Laichgewässer in der Kulturlandschaft, die Errichtung von Pufferzonen rund um die Teiche im landwirtschaftlich genutzten Grünland, um Nährstoffeintrag durch Düngemittel und Wasserverschmutzung durch Pestizide zu verhindern, sowie rechtzeitige Entschlammungsmaßnahmen vor dem Verlanden der Gewässer sind zentrale Schutzmaßnahmen, um den Kleinen Wasserfrosch zu erhalten“, so die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e. V.).

Fotonutzung unter Angabe des Fotografen:
Foto 1 – Kleiner Wasserfrosch // Wikipedia // Viridiflavus
Foto 2 – Kleiner Wasserfrosch // Wikipedia // Holger Krisp

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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