Teichpflege für den Kammmolch im Dreba-Plothener Teichgebiet

Dass Brüssel strenge Schutzkriterien für so manche Tierart aufgestellt hat, kommt nun auch dem Dreba-Plothener Teichgebiet im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale zugute. Die dort lebende Population des Nördlichen Kammmolches steht unter europäischen Schutz, befindet sich aber in einem sehr schlechten Zustand, wie das Thüringer Umweltministerium einschätzte. Die Lebensräume dieses ca. 18 cm langen Lurches sind kleinere klare, extensiv genutzte Gewässer mit lockerem Pflanzenwuchs und geringem Friedfischbesatz und gänzlich ohne Raubfische. Aber genau hieran mangelt es zunehmend im Teichgebiet. Entweder sind die Teiche für den Kammmolch zu intensiv genutzt oder sie werden gar nicht mehr genutzt und verschlammen. Im letzteren Fall ist oft auch der Zustand der Dämme nicht mehr gut.

Die Naturparkverwaltung hat ein Gutachten erstellen lassen, in dem die zehn wichtigsten Kammmolch-Gewässer im Teichgebiet beschrieben und analysiert wurden. Des Weiteren gibt es bereits mit den Eigentümern und Pächtern abgestimmte Maßnahmen für Biotop verbessernde Maßnahmen, so z.B. am Starenteich und an einigen privaten Teichen. Auch die dafür nötigen ca. 200.000,00 € sind aus Fördermitteln der Europäischen Union und Mitteln des Freistaates Thüringen bereits bewilligt. Die leider notwendigen Baumfällungen für die Instandsetzung der Dämme müssen wegen der dann beginnenden Vogelbrutzeit bis zum 28. Februar abgeschlossen sein.

Da die Entschlammungen und Dammsanierungen an den Teichen aber nur im abgelassenen Zustand erfolgen können, wird die Ausführung erst im Spätsommer, aber dennoch rechtzeitig für eine Wiederbespannung erfolgen können. Außerdem geht es nicht um selektive Großmaßnahmen, sondern um kleine, Boden schonende, mit der Landschaft, der umliegenden Nutzung und den Schutzzweck des FFH-Gebietes in Einklang stehende Maßnahmen, was die Kosten merklich senkt.

Text: Manfred Klöppel

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