Rotwild im Schönbuch – eine Besonderheit

Rotwild ist die größte wildlebende Säugetierart in unseren Wäldern. Der Hirsch wird auch als „König der Wälder“ bezeichnet und gehört zweifelsfrei seit Jahrhunderten zu den Attraktionen des Schönbuchs. Seine imposante Erscheinung fasziniert und polarisiert den Menschen. Während das deutlich kleinere Rehwild in Baden-Württemberg flächendeckend vorkommt, gibt es Rotwild nur in folgenden ausgewiesenen Gebieten: Nordschwarzwald, Südschwarzwald, Odenwald, Allgäu und Schönbuch.

Rotwild (links) und Rehwild (rechts) im Vergleich

Rotwild (links) und Rehwild (rechts) im Vergleich

Das Rotwild war hier schon lange vor der menschlichen Besiedelung heimisch. Durch die Hofjagd des württembergischen Königshauses genoss es in den vergangenen Jahrhunderten besonderen Schutz. Der Schönbuch eignet sich als Lebensraum für das Rotwild in besonderer Weise: Er ist eines der größten zusammenhängenden Laubwaldgebiete in Baden-Württemberg und nur wenig von Straßen zerschnitten. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs konnte sich das Rotwild sehr stark vermehren. Wegen hoher Schäden am Wald und in der angrenzenden Feldflur wurde von fast allen Schönbuchgemeinden der Totalabschuss gefordert. Das Land wollte aber sein Wappentier nicht zuletzt auch aus landeskulturellen Gründen erhalten. So entstand Ende der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts das rund 4.000 Hektar große Rotwildgatter im zentralen Schönbuch.
Neben der Begrenzung von Schäden an Wald und Flur hilft der Zaun, auch Wildunfälle zu verhindern. Seit ca. 30 Jahren wird das Rotwild nach einer wildbiologischen Konzeption bewirtschaftet, die europaweit beispielgebend ist. Man versucht, das Ruhebedürfnis des Rotwildes und den Wunsch der Waldbesucher Tiere zu beobachten, mit den Interessen der Forstwirtschaft in Einklang zu bringen. Fünf Wildruhezonen, in denen ein striktes Wegegebot gilt, bieten dem Wild Deckung vor allzu neugierigen Mitmenschen. An speziell ausgewählten Punkten wurden für die Waldbesucher öffentlich zugängliche Beobachtungsstände geschaffen. Mit etwas Glück und ruhigem Verhalten kann hier Rotwild in freier Natur erlebt werden, ohne dem Wild zu schaden. Außerdem garantieren sieben Schaugehege – zwei davon mit Rotwild am Saurucken und am Rotwilderlebnispfad – eine sichere Möglichkeit zur Wildbeobachtung.

Weitere Infos finden Sie im Faltblatt „Rotwild im Schönbuch“.

© Erich Tomschi

© Erich Tomschi

Wer Interesse an einer gesunden und hochwertigen Fleisch-Alternative hat, kann bei den Forstämter oder direkt beim Jagdpächter Wildbret aus dem Schönbuch bestellen. Näheres hierzu finden Sie hier.

Ein Beitrag von Naturpark Schönbuch

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