Ein Korridor für die Schnelle Havel

Dr. Landgraf erklärt hier eine Grafik, die den Istzustand und das Entwicklungsziel der Schnellen Havel zeigt (Foto: Volker Keuchel/Naturpark Barnim)

Dr. Landgraf erklärt hier eine Grafik, die den Istzustand und das Entwicklungsziel der Schnellen Havel zeigt (Foto: Volker Keuchel/Naturpark Barnim)

Am 01.04.2019 folgten mehr als 20 interessierte Bürgerinnen/er sowie Vertreterinnen/er des Wasser- und Bodenverbandes und der Forstverwaltung einer Einladung das Landesamt für Umwelt an die Schnelle Havel im Naturpark Barnim. Die Einladenden, Herr Dr. Landgraf, Herr Keuchel und Herrn Spundflasch vom Landesumweltamt Brandenburg lösten damit ihr Versprechen vom 31. Januar ein.

Dieses Versprechen gaben sie damals bei einer Veranstaltung zu weiteren Renaturierungsmaßnahmen und einem Bodenordnungsverfahren an der Schnellen Havel südlich von Neuholland. Letzteres soll in Zukunft dazu beitragen, die Flächen des Landes als Randstreifen und Entwicklungskorridor an die Havel zu legen.

Seit 2014 werden in Zusammenarbeit von LfU und Wasser- und Bodenverband Maßnahmen zur Revitalisierung des bedeutendsten Fließgewässers im Naturpark Barnim umgesetzt.

Bei der Führung erläuterten Herr Landgraf und der Wasserbauingenieur Frank Spundflasch die in diesem Abschnitt bereits umgesetzten Maßnahmen und die Teilnehmer konnten in angenehmer Atmosphäre Fragen stellen und ihre Wünsche und Erfahrungen einbringen und diskutieren. So wurden u.a. Strömungslenker zur Erhöhung der Fließgewässerdynamik, die positiven Auswirkungen von zentral in breiten Gewässerabschnitten platzierten Prallbuhnen oder Gewässerverengungen zur Anhebung der Fließgeschwindigkeit vorgestellt und diskutiert.

Die Teilnehmer konnten am konkreten Objekt beobachten, wie sich bereits Gewässerabschnitte mit sandig-kiesigem Untergrund gebildet haben. Solche Abschnitte sind für stark bedrohte Zielarten der Schnellen Havel wie Barbe, Gründling oder Rapfen überlebensnotwendig. Auch der hohe Stellenwert von ungenutzten Uferrandstreifen und die Funktionen von beschattenden Gehölzen und Totholz im Gewässer waren Themen. Wassermangel ist dabei das zentrale Problem mit dem in Zukunft umgegangen werden muss.

Während der gesamten Exkursionsstrecke waren keine Gummistiefel notwendig, obwohl die Wiesen jetzt im Frühjahr quietschnass sein müssten. Die Bedeutung einer wassergesättigten Aue mit ihren Mooren für die Speisung der Schnellen Havel in Trockenzeiten und für den Erhalt der Moorböden als Grundlage für die Gewinnung von Futter wurde dabei besonders deutlich.

Die Vertreterin der Stadt Liebenwalde lobte die im Zuge der Baumaßnahmen des Projektes wieder belebte Kinder-Badestelle an der Schnelle Havel und den erfolgreichen Aktionstag mit Kindern der Grundschule Liebenwalde.

Zum Ende gab Herr Landgraf einen Ausblick auf die nächsten Maßnahmen zwischen Zehdenick und Oranienburg. „ Das Projekt ist für das Land von herausragender Bedeutung, auch weil es nach einer z. T. schwierigen Anfangsphase nun überwiegend von Unterstützung der Beteiligten und Anwohner getragen wird.“

Auf der langen Liste, der in Vorbereitung befindlichen Maßnahmen, finden sich der 7 km lange Abschnitt der Uferentfesselung zwischen Zehdenick und Krewelin, der Anschluss weiterer Altarme bei Bischofswerder, die Optimierung der Sohlgleite Exin und die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an den beiden für Fische noch undurchlässigen Wehren innerhalb der Schnellen Havel. In Abstimmung mit dem LfU werden dann auch mittelfristig die Freiarche in Zehdenick und die Schleuse „Friedrichsthal“ durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes als Eigentümerin ökologisch umgebaut.“

Ein Beitrag von Naturpark Barnim

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