Der Thymian-Ameisenbläuling ist unterwegs

Thymian-Ameisenbläuling  auf der Plesse in Wanfried (c) Christian Bringmann

Thymian-Ameisenbläuling auf der Plesse in Wanfried (c) Christian Bringmann

Der Thymian-Ameisenbläuling (Phengaris arion oder auch Maculinea arion) zählt zu den eher anspruchsvollen Arten im Geo-Naturpark. Wie der Name bereits sagt, braucht er Thymian und Ameisen für seine Entwicklung – aber hier muss alles ganz genau stimmen!
Der Falter, der zu den Bläulingen gehört, fliegt meist von Ende Juni bis Juli auf Kalkmagerrasen. Dort saugt er gern Nektar an Arten wie der Vogel-Wicke oder dem Natternkopf. Seine Eier legt er in die Blüten von Thymian oder Dost (wildem Oregano). Dort entwickeln sich die Raupen, bis sie sich zu Boden fallen lassen und dort in einem Versteck auf Abholung wartet. Hier kommen die Ameisen ins Spiel. Die richtige Ameisenart (eine Knotenameise) ist zwar relativ häufig, mag es allerdings auch nicht zu warm und trocken. Die Ameisen tragen die Raupe in ihren Bau, wo sie überwintert. Die Raupe gibt Honigtau ab, den die Ameisen mögen. Dafür frisst die Raupe heimlich von den Eiern und Larven der Ameisen.
Im Frühsommer verpuppen sich die Raupen, bis sie als Falter schlüpfen. Dann müssen sie das Nest schnell verlassen, um nicht von den Ameisen angegriffen werden. Auch während sie von den Eiern der Ameisen fressen, dürfen sie natürlich nicht „auffliegen“.
Wenn man den komplizierten Lebenszyklus der Art kennt, wird klar, warum sie gefährdet ist und unter Naturschutz steht. Der Falter leidet außerdem an der zunehmenden Trockenheit der letzten Jahre. Der Geo-Naturpark hat daher im Rahmen der hessischen Biodiversitätsstrategie ein Projekt zum Schutz des Thymian-Ameisenbläulings gestartet. Im Jahr 2022 werden zunächst die Bestände der Art im Meißnervorland erfasst und anschließend Maßnahmen entwickelt.
Da kommt nun die Frage auf, warum man so eine „komplizierte Art“ eigentlich fördern und schützen sollte. Die Antwort ist ganz einfach: Über den Schutz von solchen sehr anspruchsvollen Arten, die sogar unter europäischem Schutz stehen (Anhang IV der FFH-Richtlinie), wird der für sie wichtige Lebensraum gepflegt und erhalten. Davon profitieren wieder zahlreiche weitere Tier- und Pflanzenarten – vor allem weitere Insekten. So kann über eine „Schirmart“ in viel größerem Maß die Artenvielfalt unserer Kulturlandschaft erhalten werden. Stabilere Ökosysteme sind außerdem resistenter gegen die Auswirkungen des Klimawandels.
Erfahren Sie bald mehr über die Art im Geo-Naturpark!

Ein Beitrag von Geo-Naturpark Frau-Holle-Land

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