Blume des Jahres 2023

Die Kleine Braunelle – Blume des Jahres 2023

(Prunella vulgaris)

 

 

Kleine Braunelle

Kleine Braunelle // Wikipedia // Ivar Leidus

So zierlich die Kleine Braunelle auch scheinen mag – sie ist hartnäckiger, als man denkt. Nicht nur, dass sie eine immergrüne Pflanze ist, sie toleriert auch Fraß und Tritt durch Weidetiere und zeigt sich robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Dennoch sind die Bestände dieser Pflanzenart in mehreren Regionen Deutschlands zurückgegangen. Leider wird die Kleine Braunelle häufig als Rasenunkraut bekämpft. Dabei ist sie eine wertvolle Heilpflanze und eignet sich gut als Wildstaude für den Naturgarten oder für Wildblumenwiesen. Auch für extensive Dachgärten ist sie geeignet. Und selbst als Fugenfüller macht sie etwas her: Pflasterfugen lassen sich mit der Braunelle prima aufhübschen.

Die Blume des Jahres wird in etwa 5 bis 20 Zentimeter hoch und breitet sich über oberirdische Ausläufer nahezu teppichartig aus. Einheimische und Besucher des Naturparks Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale sollten vor allem jetzt ab Anfang Juni ihre Augen offenhalten: Die blau-violetten Blüten der Kleinen Braunelle, die wie eine Ober- und Unterlippe geformt sind, findet man vielerorts – auf sonnigen Halbtrockenrasen genauso wie auf feuchten Wiesen und Weiden, oder am Rande von Waldwegen. Beobachten lässt sich auch, dass die violetten Blüten bei Insekten beliebt sind und der Nektar vor allem Hummeln anlockt, aber auch andere Hautflügler laben sich am reich gedeckten Tisch der Kleinen Braunelle. Bis in den September hinein blüht diese Wildblume.

 

Kleine Braunelle

Kleine Braunelle // Wikipedia // Karelj

Der Gattungsname „Prunella“ geht wahrscheinlich auf den altdeutschen Ausdruck „Rachenbräune“ zurück – die volkstümliche Bezeichnung für Diphtherie, denn die Krankheit wurde in früheren Zeiten oft mit Prunella vulgaris behandelt. Als traditionelles Heilkraut wirkt die Pflanze unter anderem fieber- und blutdrucksenkend. Im Sommer kann man sie während der Blüte schneiden und getrocknet als Tee verwenden. Die jungen, nicht blühenden Pflanzenteile schmecken leicht bitter und eignen sich für Salate oder zum Würzen von Speisen. Und sogar die Kosmetikbranche bedient sich diesem wunderbaren Kraut: Die enthaltene Rosmarinsäure wird für Präparate zum Schutz der Haut vor Ultraviolett-Strahlung verwendet.

 

„Die Loki Schmidt Stiftung hat die Kleine Braunelle zur Blume des Jahres 2023 gewählt, um auf den schleichenden Verlust zahlreicher Pflanzen- und Tierarten aufmerksam zu machen. Wir alle können und müssen etwas tun, um diesen Prozess aufzuhalten. Im Garten, an Straßen, zwischen Wohnblöcken, in der Landwirtschaft: Lassen wir wieder mehr Natur zu!“, begründet Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung, die Wahl.

 

Fotonutzung unter Angabe des Fotografen:

Foto 1 – Kleine Braunelle // Wikipedia // Ivar Leidus

Foto 2 – Kleine Braunelle // Wikipedia // Karelj

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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