Natur des Jahres 2016

Hecht, Auto: Ludwig Migl (VDST)

Hecht, Bildautor: Ludwig Migl (VDST)

Der Hecht
(Exos lucius)

Der Hecht ist als beeindruckender Raubfisch heimischer Gewässer bekannt. Mit seiner langgestreckten Körperform, den großen Flossen und seinem schnabelartigen Maul ist er imposanter Vertreter der aquatischen Fauna. Seine spitzen, nach hinten gebogenen Zähne ermöglichen ihm eine reiche Auswahl an Beute. Dazu zählen Frösche, kleinere Wasservögel, Mäuse, Fische und zum Teil auch eigene Artgenossen, denen er in Ufernähe auflauert. Regungslos verharrt er an einer Stelle, um im entscheidenden Moment blitzschnell vorzustoßen und seine Beute zu schnappen. Das Männchen kann aus dem Stand auf 4 Meter pro Sekunde beschleunigen! Durch die Farbgebung und Musterung des Körpers ist er bestens getarnt – zwischen Wasserpflanzen und Schilfgürteln ist er kaum auszumachen.

Zur Laichzeit im Frühjahr zieht der Hecht in krautreiche Flachwasserzonen, in kleine Gräben oder Nebengerinne. Mehrere Männchen buhlen kräftig um ein Weibchen, und nicht selten kommt es dabei zu Verletzungen. Hunderttausende klebrige Eier werden bei der Paarung vom Weibchen an Wasserpflanzen angeheftet, weshalb Hechte auch zu den sogenannten Haftlaichern zählen. Die Vermehrung erfolgt ausschließlich an bewachsenen Uferzonen bzw. auf überfluteten Wiesen. Jedoch werden durch Trockenlegungen geeignete Laichplätze immer seltener. Hinzu kommt der Verlust an geeignetem Lebensraum in Folge von Uferbegradigung und Verbauung.

Obgleich der Hecht als weit verbreiteter Fisch gilt, so sind seine Bestände in vielen Gewässern gering. In der Roten Liste wird der Hecht als „ungefährdet“ eingestuft, der langfristige Trend weist allerdings einen mäßigen Rückgang der Bestände auf. So wurde er als Fisch des Jahres auserkoren, um die Zusammenhänge zwischen Artenschutz und nachhaltiger Nutzung der Natur zu verdeutlichen. Werden Auen und Uferzonen als wertvolle Lebensräume geschützt, so bleiben nicht nur die von Anglern geschätzten Bestände des Speisefisches erhalten, sondern es können gleichzeitig Habitate vieler weiterer Tier- und Pflanzenarten verbessert werden. Im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale ist der Hecht sowohl in den Saalestauseen Hohenwarte und Bleiloch zu finden, als auch im „Land der Tausend Teiche“ rings um Dreba, Plothen und Knau.

Autor: Susen Reuter

Hecht aus dem Stausee  Hohenwarte © Naturpark Thüringer Schiefergebirge - Obere Saale

Hecht aus dem Stausee Hohenwarte © Naturpark Thüringer Schiefergebirge – Obere Saale

 

 

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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