Natur des Jahres 2018

Star/Autor: NABU Guenter Stoller

Star/BA: NABU Guenter Stoller

Der Star
(Sturnus vulgaris)

Wer kennt ihn nicht – und wer hat sich noch nicht erfreut an den beeindruckenden Gesängen eines Stares. Doch nicht nur sein Talent zur Imitation von Geräuschen wie Handyklingeltönen, Alarmanlagen oder anderen Vogelstimmen ist beachtlich. Auch sein bunt schillerndes und mit weißen Punkten geschmücktes Federkleid zur Brutzeit ist eine echte Augenweide! Ein wahrhaft faszinierendes Naturschauspiel sind die Schwarmflüge im Herbst, wenn Stare während ihres Vogelzuges an einem Schlafplatz Rast machen.

Star/BA: Wikipedia Marek Szczepanek

Star/BA: Wikipedia Marek Szczepanek

Stare sieht man oft flink über Wiesen und Parkanlagen hopsen, dabei suchen sie den Boden nach ihrer Lieblingsspeise ab: Regenwürmer, kleine Schnecken, Maden und Spinnen werden im Frühjahr und den Sommer hinein verspeist. Danach sind Früchte und Beeren zusätzliche Energielieferanten. Was ihre Zuggewohnheiten betrifft, so zeigt sich eine große Vielfalt: Es gibt Kurzstreckenzieher, Teilzieher oder gar Standvögel. Die Stare Mitteleuropas ziehen größtenteils bis in den südlichen Mittelmeerraum und nach Nordafrika. Einige verzichten auf lange Reisen und überwintern  im Südwesten Deutschlands.

Stare/Wikipedia Tommy Hansen

Stare/Wikipedia Tommy Hansen

Stare sind uns vertraut und wir kämen kaum auf die Idee, dass es immer schlechter um ihre Population in Deutschland bestellt ist. Doch die Lage ist ernst, denn in den letzten zwei Jahrzehnten haben wir fast 1 Millionen Starenpaare verloren! Die Bestände haben sogar so stark abgenommen, so dass der Star inzwischen auf der Roten Liste steht. Schuld daran ist einzig und allein der Mensch: Die industrielle Landwirtschaft mit ihren großflächig angebauten Monokulturen sowie die intensive Nutzung von Weiden und Wiesen hat zur Folge, dass es immer weniger Brutmöglichkeiten und vor allem viel zu wenig Nahrung gibt. Agrochemikalien vernichten Nahrungstiere. Hecken zwischen Feldern, die Beeren tragen, sucht man mitunter vergeblich. Und geeignete Nistplätze wie alte Bäume und Totholz mit Bruthöhlen werden gefällt. Eine der Aufgaben des Naturparks Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale ist es, sich im Dialog mit betreffenden Akteuren für die Erhaltung und den Schutz der Lebensräume einzusetzen, so dass wir auch in Zukunft die imposanten Gesänge und Starenschwärme bewundern können.

Autor: Susen Reuter

 

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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