Natur des Jahres 2018

Wiesen-Champignon/DGfM Andreas Kunze

Wiesen-Champignon/DGfM Andreas Kunze

Der Wiesen-Champignon
(Agaricus campestris)

Man nennt ihn auch Feld- oder Wiesenegerling, am gebräuchlichsten ist jedoch die Bezeichnung Wiesen-Champignon. Erstaunlich ist die weite Verbreitung dieser Pilzart – man könnte fast meinen, er hat eine Reise um die Welt angetreten und sich nahezu überall niedergelassen: In Europa kommt er vom Mittelmeergebiet bis nach Skandinavien und Island vor, außerdem findet man ihn in Australien, auf den weit entfernten Hawaii-Inseln, in Nordamerika, in großen Teilen Asiens und sogar in einigen Ländern Nordafrikas. Markant sind sein weißer Hut und die fleischrosa bis schokoladenbraunen Lamellen auf der Hutunterseite.

Wiesen-Champignon/Wikipedia Ak ccm

Wiesen-Champignon/Wikipedia Ak ccm

Am wohlsten fühlt sich der Wiesen-Champignon auf mäßig gedüngten Wiesen, auf Weiden und Pferdekoppeln. Fündig wird man jedoch auch in Gärten, Park- und Grünanlagen sowie Feldrainen und leer stehenden Ackerflächen. Ab und an begegnet man dieser Pilzart auch auf grasigen Plätzen in Laubwäldern sowie auf Lichtungen. Nach ergiebigen Regengüssen in warmen Sommermonaten sprießt er oft in Massen hervor, häufig in sogenannten Hexenringen oder verstreut in kleinen Grüppchen. Wird man als Pilzfreund und Sammler fündig: Beim Braten der Pilze auf eine hohe Gartemperatur achten, so kann das in den Pilzen enthaltene Wasser sofort verdampfen. Auf diese Weise behalten Wiesen-Champignons ihren vollen Geschmack.

Obwohl der Wiesen-Champignon als häufig vorkommender Speisepilz eingeschätzt wird, so muss man leider sagen: Der Eindruck täuscht! Nicht umsonst hat die Deutsche Gesellschaft für Mykologie den wild wachsenden Verwandten des Zucht-Champignons als Pilz des Jahres 2018 auserkoren. Die intensive Grünlandnutzung mit der enormen Überbelastung an Stickstoff nagt an seinen Lebensräumen. Zudem verschwinden immer mehr Wiesenflächen zugunsten von Monokulturen wie Mais und Raps. Sah man früher auf manchen Wiesen das Gras vor lauter Wiesen-Champignons nicht, so muss man heute oft vergeblich nach ihnen suchen. Der Naturpark Schiefergebirge/Obere Saale trägt mit seiner Arbeit dazu bei, dass Wiesen-Champignons weiterhin eine Chance haben, in der Region zu wachsen und zu gedeihen.

Autor: Susen Reuter

 

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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