Natur des Jahres 2015

Polyommatus coridon_male, Wikipedia, Rosenzweig

Polyommatus coridon_male, Wikipedia, Rosenzweig

Der Silbergrüne Bläuling
(Polyommatus coridon)

Der Silbergrüne Bläuling ist ein mittelgroßes Exemplar aus der Familie der Bläulinge. Mit seinen silbrigen bzw. grün-bläulichen Flügeln ist er prächtig gefärbt. Die Weibchen dieses Falters sind allerdings, wie so oft in der Tierwelt, nicht so farbenfroh ausgestattet und können mit ihren mattbraunen Flügeln schnell mit Artverwandten verwechselt werden.

Am wohlsten fühlen sich Silbergrüne Bläulinge auf trockenen, sonnigen Wiesen mit Kalkböden. Wichtig sind niedrig bewachsene Magerrasen, denn nur dort können die Falter ausreichend Nektar finden, den sie aus vielen verschiedenen Blüten saugen. Häufig findet man die Bläulinge auch auf kleineren Kiesflächen, wo sie an feuchten Stellen saugen. Abends sammeln sie sich in Gruppen, um an leicht erhöhten Standorten kopfabwärts zu schlafen.

Ab Mitte Juli kann der anmutige Schmetterling beobachtet werden. Die Eier werden entweder am Boden oder an Pflanzen abgelegt – meistens am Hufeisenklee, denn die Larven gedeihen insbesondere an dieser Pflanze. Eine außerordentlich enge Beziehung hegen die Raupen des Silbergrünen Bläulings mit den Ameisen: Diese werden mit einem süßen Sekret gefüttert, als Gegenleistung verteidigen die Ameisen die Raupen gegen Feinde.

Der Silbergrüne Bläuling steht als Insekt des Jahres 2015 symbolisch für die Fauna des besonders empfindlichen Biotops Trockenrasen. Denn immer häufiger kommt es zur intensiven Nutzung dieser Lebensräume: Magerwiesen werden gedüngt oder sie verbuschen durch fehlende Bewirtschaftung – das Aus für viele seltene oder gefährdete Arten. Der Silbergrüne Bläuling gilt daher als Anzeiger für gut erhaltene Magerrasen. Glücklicherweise können im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale zahlreiche Bläulingsarten beobachtet werden, besonders am Grünen Band. Alle hier vorkommenden Bläulingsarten sind als gefährdet eingestuft. Es ist daher besonders wichtig, ihre Lebensräume zu erhalten.

Text: Susen Reuter

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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