Mit Spaten und Hacke im Naturschutzgebiet – erfolgreicher Arbeitseinsatz im NSG „Kindelsee-Springluch“

Hochmotiviert rückten die freiwilligen Helfer dem Japanischen Staudenknöterich zu leibe. (Foto: Judith Paeper)

Hochmotiviert rückten die freiwilligen Helfer dem Japanischen Staudenknöterich zu leibe. (Foto: Judith Paeper)

 

Mit Spaten und Hacke ging es dem Japanischen Staudenknöterich am Samstag dem 4. Juni 2016 an den Kragen. Wie der Name schon sagt, hat dieser Vertreter der asiatischen Pflanzenwelt eigentlich in unseren heimischen Gefilden nichts zu suchen. Der Japanische Staudenknöterich ist in China, Korea und natürlich auch in Japan zu Hause. Philipp Franz von Siebold dachte sich 1825 er würde etwas Gutes tun, als er dieses Gewächs als Zier- und Viehfutterpflanze mit nach Europa brachte. Leider lag er da falsch, denn diese gezielt eingeführte Pflanze (Neophyt) verhält sich genau wie andere invasive Arten: Er macht sich breit und verdrängt und unterdrückt einheimische Arten. Als Folge vermindert sich die Biologische Vielfalt. Zu solchen Pflanzenarten gehören neben dem Japanischen Knöterich auch das Drüsige Springkraut, der Riesen-Bärenklau, die Kanadische Goldrute und die Späte Traubenkirsche. Das Anpflanzen dieses Arten sollte demzufolge auch in privaten Gärten vermieden werden!

Auch wenn der Japanische Staudenknöterich recht nett aussieht und sich aufgrund seiner Größe als schattenspendende Pflanze eignet, verhält er sich leider ziemlich egoistisch und sein Geltungsbedürfnis lässt anderen Pflanzen keine Chance. Er wuchert und wuchert. Bei günstigen Bedingungen schafft er 3 bis 4 Meter in wenigen Wochen. Oder noch deutlicher formuliert: Unser asiatischer Freund wächst 10 bis 30 cm pro Tag. Schnellwüchsig ist also gar kein Ausdruck – rasant trifft es da wohl besser!

Für die mehr als zehn freiwilligen Helfer, die dem Aufruf zum Arbeitseinsatz im NSG Kindelsee-Springluch gefolgt sind, war die Aktion bei bestem Sonnenwetter zwar schweißtreibend aber erfolgreich. Der Bestand am rechten Ufer am Eingang zum Naturschutzgebiet an der Charlottenstraße konnte flächendeckend befreit werden. Dirk Krone (Naturwacht Barnim) und Judith Paeper (Schutzgebietsbetreuerin NSG Kindelsee-Springluch) hatten den Einsatz zuvor mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Gemeinde Glienicke abgestimmt und den Aufruf gestartet. Der Abtransport des anfallenden Schnittgutes erfolgte durch die Gemeinde Glienicke. Dieser und die fachgerechte Entsorgung der Wurzeln und Pflanzenreste sind wichtig, da sich kleinste Wurzelteile des Japanischen Staudenknöterichs erneut im Boden verfestigen und wieder austreiben. Er ist also nicht nur sehr dominant, sondern auch wirklich anhänglich.

In den kommenden Wochen und Monaten müssen die Naturschützer die Flächen erneut begehen und ggf. mit einer weiteren Aktion die im Boden gebliebenen Wurzelreste entfernen. Auch dann hoffen Sie auf tatkräftige Mithilfe aus der Bevölkerung.

Gesucht werden jetzt und in Zukunft auch Grundschüler und/oder Hortgruppen, die sich an der Beseitigung des Drüsigen Springkrautes beteiligen. Interessenten melden sich bitte bei Judith Paeper unter 017631350182.

Ein Beitrag von Naturpark Barnim

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