Hilfe für den „Fliegenden Edelstein “

Bau Eisvogelröhre – Copyright: Achim Christians

Der „Lange Trödel“, ein Abschnitt des Finowkanals zwischen Liebenwalde und Zerpenschleuse, wurde im Zuge der Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WIN) für den Motorbootsverkehr schiffbar gemacht. Als Ausgleich für diesen Eingriff in den Naturhaushalt wurden parallel zum Kanal zwei größere Wasserflächen mit Verbindung zum Kanal angelegt. In der warmen Jahreszeit sind diese neuen Biotope ein idealer Lebensraum für unzählige Jungfische und damit auch für den Eisvogel. Nahrung ist im Überfluss vorhanden. Was für die Ansiedlung des Eisvogels fehlte, waren Ansitzwarten für die erfolgreiche Fischjagd und geeignete Brutmöglichkeiten. Hilfestellung an dieser Stelle leistete die Naturwacht im Naturpark Barnim mit einem vom Naturschutzfond Brandenburg geförderten Projekt.

In einem ersten Schritt wurden Ansitzwarten am Gewässerrand für die erfolgreiche Jagd realisiert. Mit Unterstützung des Revierförsters wurden Haselnussstangen geworben und im Uferbereich angebracht. Die Herrichtung von Brutmöglichkeiten war dagegen eine größere Herausforderung. Am Gewässerrand fehlen natürliche Steilwände für Brutröhren. So musste ein Erdhügel in Form einer Steilwand angelegt werden. In seinem Inneren verbergen sich zwei künstlichen Eisvogelbrutröhren, die durch Eichenpfähle und Verbaue zu einem Eisvogelbruthügel wurden. Das Einflugloch liegt ca. 1 Meter über der Wasseroberfläche und die Abdeckung über der Brutkammer ist gut 20 cm stark. Da der Eisvogel die Angewohnheit hat, Erst und Zweitbruten in verschiedenen Röhren durchzuführen wurden zwei Brutröhren im Bruthügel angelegt. Um die Brutkammer natürlich wirken zu lassen und ein gutes Innenraumklima zu schaffen, bekam der Innenbereich eine Lehm-Sandgemischauskleidung.

Naturpark und Naturwacht danken der Stadt Liebenwalde, dem Wasser- und Bodenverband „Schnelle Havel“ und den Revierförstern für ihre Unterstützung bei diesem Projekt für unseren “ Fliegenden Edelstein“, der hoffentlich bald sein neues Quartiert beziehen wird.

Ein Beitrag von Naturpark Barnim