Naturschutz im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald

Der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz ein Großschutzgebiet. Die Naturparkfläche besteht etwa zu 40 % aus Naturschutz-, Landschaftsschutz-, oder speziellen Schutzgebieten nach Europarecht. In diesen Schutzgebieten sind die Belange des Naturschutzes stärker gewichtet. In der Naturparkregion kommt den Landschaftsschutzgebieten eine besondere Bedeutung zu, denn diese machen 33% der Fläche aus. Die Schutzgebiete werden in verschiedene Kategorien unterteilt, oftmals überschneiden sich diese. FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete beinhalten zahlreiche Naturschutzgebiete und überscheiden sich häufig mit Landschaftsschutzgebieten.

Schutzgebietskategorie ha %
Naturschutzgebiet 1.016 0,8
Landschaftsschutzgebiet 41.910 33,0
FFH-Gebiet 7.240 5,7
Vogelschutzgebiet 742,7 0,6
Biotope nach §32 NatSchG 4.202,7 3,3
Flächenhaftes Naturdenkmal 493,3 0,4
Naturdenkmal (Einzelgebilde) 269 Objekte n.a
Schonwald 178,2 0,1
Summe 55.783 44,9

 

Nach § 23 des BNatSchG ist das Ziel von Naturschutzgebieten, die Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensräumen wildwachsender Pflanzen oder Tierarten, die einen besonderen Schutz bedürfen. Im Naturpark liegen über 30 unterschiedlich große Naturschutzgebiete, welche mit einem Flächenanteil von 0,8 % marginal sind.

In Landschaftsschutzgebieten steht die Erhaltung des charakteristischen Landschaftsbildes im Vordergrund. Im Naturpark stehen viele, zum Teil sehr großflächige Landschaften unter Schutz. Darüber hinaus gibt es viele Naturdenkmäler, sowohl Flächenhaft wie auch als Einzelgebilde. Zu den geschützten Biotopen, mit ihren besonderen Charakteristiken zählen Klingen, Schluchten, Wiesen, Weiden, Teiche und Quellen, aber auch Hohlwege oder alte Steinbrüche. Der große Anteil an unter Schutz stehenden Flächen zeigt, wie wichtig der Naturpark als Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten ist.

Die FFH (Fauna, Flora, Habitat) – und Vogelschutzgebiete haben das Ziel, die biologische Vielfalt zu erhalten und wildlebende Tier-, Pflanzen und Vogelarten und deren Lebensräume zu schützen. Der Gesamtcharakter eines Landschaftsraumes ist das Ergebnis von natürlichen Entwicklungsprozessen und der Kulturtätigkeit des Menschen. Der Naturpark bildet ein Mosaik unterschiedlicher Lebensräume. Je nach Höhenlage, Exposition, Standortbedingungen und Landnutzung kommen verschiedene Tier- und Pflanzenarten vor. Besonders typische Lebensräume sind Wälder, Gewässer, Weiden, Streuobst- und Blühwiesen.

Die Wälder nehmen mit 55 % der Fläche den höchsten Anteil ein und bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenwelten einen wertvollen Lebensraum. Eine Besonderheit in den Höhenlagen des Keuperberglands ist das natürliche Vorkommen der Weißtanne (Abies alba), zu finden ab 400 m ü. NN. Weitere Teile sind von Fichten-Tannen-Buchen-Wäldern geprägt.

Wichtige Ökosysteme sind auch die Gewässer in der Region, auch hier leben zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wie z.B. Salamander, Neunauge, Trollblumen oder Schachblumen. Neben Quellen und Quellsümpfen befindet sich in Untermünkheim das Kupfermoor – ein seltenes Feuchtbiotop und die einzige größere Moorbildung im württembergischen Unterland. In den sauerstoffreichen Mittelgebirgsbächen leben zahlreiche Fisch-, Krebs-, Wurm- und Schneckenarten. An den Gewässerrändern können seltene Vogelarten beobachtet werden.

Abhängig vom Bodentyp, dem Wasserhaushalt, dem Rhythmus der Mahdzeiten bzw. der Intensität der Düngung haben sich sehr unterschiedliche Wiesentypen entwickelt. Damit sich ehemals landwirtschaftlich genutzte Flächen im Zuge der natürlichen Suksession nicht wieder zu Au- und Bruchwäldern entwickeln, sind viele der artenreichen Streuwiesen als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Diese werden über Pflegeverträge im jeweils gewünschten landschaftsökologischen Zustand erhalten. In unmittelbarer Gewässernähe bilden sich häufig orchideenreiche Nasswiesen, die zudem Habitat vieler Tierarten wie Libellen, Tagfalter, Käfer und Heuschrecken sind.

Die Glatthaferwiesen sind eher trockene Standorte, diese sind reich an verschiedenen Kräutern und Grasarten. Sowohl die Bodenfeuchtigkeit als auch die Höhenlage beeinflussen dabei die Artenzusammensetzung. Die ausgedehnten Streuobstwiesen beherbergen Wespen, Käfer, Spinnen und Tausendfüßler. Zudem locken sie bereits im Frühling zahlreiche Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Dieser Reichtum an Kleintieren stellt eine optimale Nahrungsgrundlage für Igel, Blindschleichen dar und ziehen verschiedene insektenfressende Vögel und Fledermäuse an.

Besonders charakteristisch für den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald sind Arten wie der noch häufig vorkommende Rotmilan, der Feuersalamander, sowie verschiedene Specht- und Fledermausarten, wie der Schwarzspecht oder die Wasserfledermaus. Das Naturparkgebiet weist zudem eine artenreiche Fischfauna auf, sowie ein vielfältiges Pilzaufkommen mit über 400 verschiedene Arten.

Schutzgebiete im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald

© Naturpark SFW Archiv

Ein Beitrag von Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald

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