Nutztierrassen – Die Vielfalt auf unseren Wiesen und Weiden

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Das Limpurger Rind – Copyright: Idler

Neben alten Nutzpflanzen sind alte Nutztierrassen ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Kulturgeschichte. Sie sind das Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses, über Generationen und Jahrhunderte gezüchtet. Durch die Anpassung an Klima und Standort prägen sie ihr Verbreitungsgebiet in vielfältiger Weise und gelten als wichtiges genetisches Erbe. Vielen Menschen ist bewusst, dass Wildpflanzen und Wildtiere aussterben, aber nur wenigen ist bewusst, dass dies auch in der Landwirtschaft gleich nebenan, mit Nutztierrassen geschieht. Wenige Hochleistungsrassen produzieren heute die Nahrungsmittel der Menschheit. Und gleichzeitig stirbt alle zwei Wochen eine Nutztierrasse aus. Zahlreiche Nutztierrassen sind in Deutschland bereits verschwunden und mit jeder verlorenen Rasse geht auch ein wertvolles genetisches Potential verloren, ein unwiederbringlicher Verlust von Kulturgut und eine Verarmung des Landschaftsbilds.

Über 130 Nutztierrassen stehen allein in Deutschland auf der Roten Liste. Diese wird von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) herausgebracht. Die GEH will damit auf die Situation des Verlusts genetischer Vielfalt bei landwirtschaftlichen Nutztieren hinweisen.

Diese alten Nutztierrassen sind ein zu schützendes Kulturgut, ähnlich wie Baudenkmäler, Kunstwerke oder ein alter Baum. Im Naturparkgebiet sind verschiedene alte Nutztierrassen zu finden.

Das Limpurger Rind, ist die älteste noch existierende württembergische Rinderrasse aus der Region um Aalen, Schwäbisch Gmünd, Welzheim und Gaildorf. Aufgrund der besonderen Fleischqualität konnten lange Zeit hohe Preise erwirtschaftet werden. Ende des 19. Jahrhunderts gab es von dieser goldrötlich-braunen Rinderrasse etwa noch 56.000 Tiere. Aufgrund der Mechanisierung in der Landwirtschaft ging ab Ende des 19. Jahrhunderts die Zahl der Zuchtbetriebe beständig zurück. Anfang der 1980er Jahre galten die Limpurger als nahezu ausgestorben.

Das Schwäbisch-Hällische Landschwein – die schwarz-rosa Schweinerasse. Um ca. 1820 wurden chinesische Maskenschweine aus China in die Stuttgarter Region gebracht und mit heimischen Rassen gekreuzt. Es entstanden so die auffällig gefärbten Schwäbisch-Hällischen Landschweine, die in den 1950er Jahren im Landkreis gar 99 % der Schweine ausmachten. Weitere Nutztierrassen aus dem Naturparkgebiet sind z. B. die Coburger Fuchsschafe oder die Cröllwitzer Puten.

Ein Beitrag von Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald

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