Die Weiße Elster – Flusslandschaft des Jahres 2023

Sie gilt als wichtigster Fluss Mitteldeutschlands und ist mit gut 257 Kilometern ein rechter Nebenfluss der Saale. Die Weiße Elster entspringt Tschechien im nach ihr benannten Elstergebirge, durchfließt dann die Bundesländer Sachsen, Thüringen sowie Sachsen-Anhalt und mündet schließlich bei Halle in die Saale. Ihr Name hat zwar nichts mit der diebischen Elster zu tun, dafür mit der indogermanischen Grundform Al-astra oder Al-istra, was so viel wie fließen, strömen bedeutet.

Die Weiße Elster, Foto: Tourismusverband Vogtland e.V

Auf Thüringen fällt ein Teil des Oberlaufes sowie ein Großteil des Mittellaufes. Hier fließt die Weiße Elster mal sanft, mal zügiger durch hügelige Waldlandschaften und Offenland. Gerade in ihrem Oberlauf, der sich über das sächsisch-thüringische Schiefergebirge erstreckt, besitzt die Weiße Elster relativ naturnahe Flussabschnitte, die vergleichbar mit denen der Sormitz und Loquitz im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale sind. Farngewächse und bemooste Steine am Uferrand, Alt- und Totholzbestände sowie ein Wechsel zwischen strömungsarmen und strömungsreichen Abschnitten prägen den Flusslauf.

Insgesamt durchquert die Weiße Elster acht verschiedene FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitate, die nach europäischen Richtlinien geschützt sind). Zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten sind in diesen Gebieten zu Hause, darunter Eisvogel, Flussuferläufer, Knäkente, Grau-, Mittel- und Schwarzspecht, Weißstorch, Wendehals, Wespenbussard, Zwergdommel und Zwergschnäpper. Außerdem besitzt das Einzugsgebiet der Weißen Elster eine besondere Bedeutung für die Flussperlmuschel: „Engagierten ehrenamtlichen Naturschützern ist es zu verdanken, dass einzelne Exemplare der Flussperlmuschel in den Nebenbächen der Weißen Elster bis heute überlebt haben.“ Der Fluss war früher eines der Gebiete mit den größten Flussperlmuschel-Vorkommen weltweit.

Mit der Auszeichnung „Flusslandschaft des Jahres 2020–23: Weiße Elster“ wollen die NaturFreunde Deutschlands und der Deutsche Angelfischerverband die länderübergreifende Zusammenarbeit auf den Gebieten Umwelt- und Naturschutz, sanfter Tourismus, Hochwasserschutz sowie bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie an der Weißen Elster intensivieren. Denn die Weiße Elster erlitt auch starke Beeinträchtigungen: Braunkohlereviere, Chemie- und Maschinenbauindustrie sowie die Förderung uranhaltigen Gesteins setzten dem Gewässer arg zu. „Ursprünglich besaß die Weiße Elster einen mäandrierenden Gewässerverlauf. Durch die Erschließung von Ackerflächen und die Vergrößerung der Siedlungsbereiche im südlicheren Flussgebiet wurde das Gewässer in seinem Lauf verändert. Die Maßnahmen führten zu veränderten, trockeneren Standortbedingungen.“ Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat ein Projekt zur Gewässerdurchgängigkeit und -entwicklung gestartet, dass weiter ausgebaut werden soll.

Quelle: http://naturfreunde-thueringen.de/index.php?id=373

 

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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