Natur 2014 – Schmetterling des Jahres

Die farbenreiche Raupe des Wolfsmilchschwärmers an einem Wolfsmilchchgewächs-by_luise_pixelio.de

Die farbenreiche Raupe des Wolfsmilchschwärmers an einem Wolfsmilchchgewächs-by_luise_pixelio.de

Der Wolfsmilchschwärmer

 Hyles euphorbiae

 Er gehört zu den größeren Schmetterlingen hierzulande und misst schon mal eine Flügelspannweite von bis zu acht Zentimetern! Der Wolfsmilchschwärmer mag es warm und trocken. Oft findet man ihn an sonnigen Hängen, Feld- und Wegrändern. – Hier wächst seine Lieblingspflanze, zu der er eine innige Beziehung hegt: die Zypressen-Wolfsmilch. Die farbenfrohen Raupen leben an den Blättern der Pflanze und ernähren sich von ihrem milchigen Saft. Für die meisten Tiere ist diese Pflanze tödlich giftig! Nicht aber für den Wolfsmilchschwärmer, denn die Raupe wird selbst zum Giftcocktail und warnt ihre Feinde durch auffällige Signalfarben.

Der Wolfsmilchschwärmer fliegt in einer Generation von Mitte Mai bis Juli. Je nachdem, wie wärme- und sonnenbegünstigt das Jahr ist, bildet sich unter Umständen eine zweite Generation heraus, die bis in den Spätsommer hinein auftreten kann. Tagsüber nimmt der Wolfsmilchschwärmer gern auf Steinen Platz, oder er sitzt auf Pflanzen in Bodennähe. Fühlt er sich gestört, kommen seine auffällig rot und schwarz-weiß gefärbten Hinterflügel zum Vorschein – sie sollen signalisieren: Achtung, Gefahr! Sobald die Dämmerung hereinbricht, geht der Falter auf Futtersuche und fliegt wie ein Kolibri von Blüte zu Blüte, um mit seinem langen Saugrüssel den süßen Nektar zu verspeisen.

 Leider gilt der Schmetterling mittlerweile in ganz Deutschland als gefährdete Art und ist in einigen Landesteilen sogar ausgestorben. Als Hauptursache gilt der massive Einsatz von Pestiziden sowie von chemischen Düngemitteln der Landwirtschaft. Die Zypressen-Wolfsmilch verschwindet durch diese enormen Beeinträchtigungen zunehmend – und mit ihnen auch der Wolfsmilchschwärmer.

Text: Susen Reuter

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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