Wildsträucher für die Schule Leutenberg
Mit der Einbindung des Naturparks Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale und der Grundschule Leutenberg in das bundesweite Pilotprojekt „Netzwerk Naturpark-Schule“ des Vereins Deutscher Naturparke (VDN) hat sich die Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen noch weiter vertieft.
Der Naturpark ist ein vielfältiger Lern- und Erfahrungsort, wo Natur und Kultur, auch direkt im Umfeld der Schule, für die Schüler erlebbar gemacht werden. In der Freizeit und im Unterricht werden die Kinder der Grundschule gezielt an Zusammenhänge und Kreisläufe in der Natur herangeführt.
Durch das Anlegen einer Blumenwiese im Frühjahr 2013 wurde im Schulgelände eine erste Voraussetzung geschaffen, dass einheimische Insekten mehr Nahrung finden. Die Kinder sollen lernen, wie wichtig es ist, dass in der Natur und auch im Garten genügend einheimische Blütenpflanzen vorkommen, damit Insekten wie z.B. Bienen, Schmetterlinge oder Hummeln noch genügend Nahrung finden.
Dies stellt zunehmend ein Problem dar, weil immer mehr Flächen verbaut und versiegelt werden, landwirtschaftliche Flächen (außer Rapskulturen) fast keine blühenden Pflanzen mehr zulassen, die heimische Insekten ernähren können. Auch in den Gärten sieht man immer öfter ausländische Gehölze und Pflanzen, die einheimischen Arten keine gewohnte Nahrung bieten. Dieser Sachverhalt soll den Kindern verdeutlicht werden, indem mit der Anlage einer Blumenwiese die Möglichkeit geschaffen wird, das Verhalten und Vorkommen von verschiedenen Insektenarten zu beobachten.
Im nahen Umfeld ist bereits ein Insektenhotel vorhanden, welches von Doris Ziermann und den Hortkindern gepflegt wird. Das Insektenhotel wurde ebenfalls mit der Unterstützung der Naturparkverwaltung gebaut.
Die Anlage einer Wildsträucher-Hecke am Schulhof ist ein weiter Schritt, die Schüler heranzuführen an den natürlichen Kreislauf, der sich auf das Vorhandensein von Insekten stützt. Die Anlage einer Wildsträucher-Hecke mit verschiedenen Arten (Apfelbeere, Holunder, Kornelkirsche, Wildrosen, Sanddorn und Feldbirne) unterstützt die heimische Artenvielfalt auf mehrfache Weise. Neuer Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleintiere entsteht, Nahrungsquellen für Tiere werden geschaffen und Brutmöglichkeiten für Vögel entstehen.
Auch für die Schüler und Lehrer springt was dabei raus, wenn im Frühjahr die Sträucher ihre Blütenpracht entfalten und im Herbst leckere Früchte und Beeren die Sträucher zieren und zum Ernten verlocken. Die Anlage einer Hecke aus einheimischen Wildsträuchern empfiehlt sich generell für alle Garten- und Feldbesitzer, denn sie ist wichtig für die heimische Tierwelt und macht in der Pflege wenig Arbeit. Sie ist eine Freude fürs Auge im Frühjahr mit Blüten und im Herbst mit bunten Beeren und Früchten.
Am Dienstag, dem 26. November 2014 trafen sich freiwillige Helfer, Freunde der Leutenberger Schule, Lehrer und Schüler sowie Mitarbeiter der Naturparkverwaltung im Schulhof, um die Wildsträucher aus der Baumschule Harra zu pflanzen. Ein Mitarbeiter der Baumschule leitete die Pflanzaktion mit Sachkenntnis an. Eltern und Großeltern von Schülern, Herr Richter von der Schule Leutenberg sowie Herr Möller vom Naturpark-Haus gruben die Pflanzlöcher und setzten die jungen Sträucher. Bettina Ermer vom BUND-Naturlehrgarten in Ranis hatte im Vorfeld die Lehrer der Schule bei der Auswahl der Pflanzen beraten. Die Finanzierung der Pflanzen übernahm die Raiffeisenbank Saale-Orla auf Anfrage der Schulleiterin Steffi Müller. Herr Schmalwasser war zu Beginn der Pflanzung anwesend und übermittelt das Dankeschön der Schule und der Beteiligten an seine Bank, die diese Aktion möglich gemacht hatte.
Die Anlage einer Wildstrauchpflanzung ist ein weiterer Schritt, den Schulhof der Naturpark-Schule in Leutenberg naturnah zu gestalten, damit die Schüler wie in einem grünen Klassenzimmer die Zusammenhänge in der Natur entdecken und vielleicht auch daheim im Garten ihre neuen Erkenntnisse anwenden können.
Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale
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