Natur des Jahres 2018

Grasfrosch/Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) e. V.

Grasfrosch/Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) e. V.

Der Grasfrosch
(Rana temporaria)

Ein bisschen irreführend ist der Name schon: Von einer grasgrünen Körperfarbe ist dieser Frosch jedenfalls weit entfernt – vielmehr ist er gelblich bis bräunlich gefärbt. Allerdings verweist die Bezeichnung auf seine Lieblingsplätze: grüne Wiesen sowie lichte Laub- und Mischwälder, in denen er als gut getarnter Bodenbewohner gar nicht so einfach zu erkennen ist.

Grasfrösche sind echte „Frühaufsteher“! Sie beginnen oft schon ab Mitte bis Ende Februar von ihren Winterquartieren in Laichgewässer zu wandern und sind damit die ersten aktiven Lurche im Frühjahr. Als Laichgewässer kommen beispielsweise kleine Tümpel, Gräben, Seen oder gar naturnahe Gartenteiche in Frage. Nach der Paarung setzen die Weibchen einen gallertartigen Ballen mit 500 bis zu 4.000 Eiern ab. Im Juni geht es dann auf Reisen: mit einer Körpergröße von gerade mal 10 bis 15 Millimetern wandern die kleinen Frösche in ihre Sommerlebensräume an Land ab.

Grasfrosch Paarung/Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) e. V.

Grasfrosch Paarung/Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) e. V.

Grasfrösche verspeisen, sofern es der reich gedeckte Tisch zulässt, Insekten aller Art: Ob Spinnentiere, Asseln, Tausendfüßer, Schnecken oder Würmer – die Vielfalt ist groß. Doch vor wem müssen sich Grasfrösche in Acht nehmen, um nicht selbst zur Leibspeise zu werden? Dazu zählen vor allem Marder, Füchse, Wildschweine, Greifvögel, Reiher oder Störche. Eine zunehmende Gefährdung geht vom Menschen aus, denn die Lebensräume des Grasfrosches werden knapper. Gerade in landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind die einst großen Grasfroschbestände mit Laichplätzen enorm zurückgegangen! In manchen Regionen sind die Populationen fast völlig zusammengebrochen. Das liegt einerseits am Einsatz umweltschädlicher Pestizide, andererseits an der zunehmenden Verbauung von Land und der Zerschneidung von Landschaften durch Straßen und asphaltierte Wege.

Noch gilt der Grasfrosch als ungefährdet, doch werden seine Populationen in der Roten Liste Deutschlands mit „mäßig zurückgehend“ eingestuft. Im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale ist er glücklicherweise noch häufig anzutreffen, doch auch hier ist man sich der Gefahren bewusst und versucht die Lebensräume von Grasfröschen zu schützen.

Autor: Susen Reuter

 

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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