Biber als Wetterprophet?

Bereits seit einigen Jahren beobachten wir unsere Biberpopulation zum Herbst und Winteranfang etwas genauer und versuchen, aus ihrem Verhalten eine „Wetterprognose“ für den Winter abzuleiten. Das ist natürlich keine seriöse Voraussage, aber es soll ja auch ein bisschen Spass dabei sein. Was für die Amerikaner das Murmeltier Phil  ist, ist für uns eben der „Wetterbiber“.

Aufgefallen ist uns, dass die Biber in den letzten Jahren mitunter plötzlich anfingen, ihre Burgen mit Schlamm abzudichten. Meist war kurz darauf ein Wintereinbruch mit stärkerem Frost zu verzeichnen, so dass die Schlussfolgerung nahe lag, die Biber spüren den Wintereinbruch vorab und machen die Burgen „winterfest“. Dazu war auch zu beobachten, dass unter Wasser so genannte „Nahrungsflöße“ angelegt wurden, damit die Biber bei einer geschlossenen Eisdecke auch noch etwas zu fressen haben. Dazu verankern die Biber dünne Äste und Strauchwerk am Boden des Gewässers, so dass sie bei Eis nur kurz aus der Burg tauchen müssen, einen Ast vom Nahrungsfloß holen und dann gleich wieder mit ihrer „Mahlzeit“ in die Burg zurückkehren können.

Die Presse und auch das Fernsehen haben sich sehr interessiert gezeigt an unseren Prognosen des Wetterbibers. Oft wurden wir dafür belächelt, aber meist stimmte die Vorhersage. Zur Zeit ist keine verstärkte Aktivität der Biber erkennbar, so dass wir momentan meinen, der Winter wird nicht so sehr streng. Allerdings hat der professionelle Wetterbericht für die nächsten Tage Frost und Schnee angekündigt. Wir werden sehen, wer letzten Endes Recht behält.   Auch das weltberühmte Murmeltier Phil aus dem US-Staat Pennsylvania hat sich bereits einmal vertan, ihm wurde dafür sogar mit der Todesstrafe gedroht. Das wird unserem Wetterbiber natürlich nicht passieren, auch wenn er mit seiner Prognose vielleicht etwas daneben liegen sollte.

Ein Beitrag von Naturpark Sternberger Seenland