Natur des Jahres 2016

Lilastielige Rötelrittering // Autor: Paffka (Wikipedia)

Lilastielige Rötelrittering // Autor: Paffka (Wikipedia)

Der Lilastielige Rötelritterling
(Lepista personata, Lepista saeva)

Der Name dieses Pilzes ist Programm: Nicht nur die Zugehörigkeit zur Familie der Ritterlingsverwandten steckt in der Artbezeichnung, auch auf die kräftigen Lila- und Violetttöne seines Stieles wird hingewiesen. Weniger auffallend ist dagegen sein Hut: Er ist blass- bis braungrau gefärbt und verändert mit zunehmendem Alter seine Wölbung in eine eher flach ausgebreitete Form. An der Unterseite befinden sich cremefarbene bis graubraune Lamellen. Der Lilastiel-Rötelritterling mag es gesellig: Er wächst sehr oft in Reihen oder in sogenannten Hexenringen. Die Fruchtkörper sprießen meist erst ab Oktober aus dem Boden und können bis in den Dezember hinein gefunden werden.

Betrachtet man das äußere Erscheinungsbild, so könnte man ihn glatt mit dem Violetten Rötelritterling verwechseln. Es gibt jedoch eindeutige Merkmale zur Unterscheidung: Der Violette Rötelritterling ist im Ganzen kräftig Lila gefärbt. Außerdem besitzt er einen viel würzigeren Geruch, während der Lilastielige Rötelritterling nur sehr schwach riecht und im Geschmack recht mild ist. Ein drittes Unterscheidungsmerkmal ist der Standort: Der Violette Rötelritterling ist fast ausschließlich in Wäldern anzutreffen – der Lilastielige eher auf offenen Grasflächen, Weiden, an Waldrändern oder auf Lichtungen.

Lebensraum dieses Pilzes sind hauptsächlich nährstoffarme Wiesen und Weiden, die jedoch durch intensive Landnutzung, Bebauung, Düngemitteleinsatz und übermäßiges Ausbringen von Gülle aus Massentierhaltung extrem selten geworden sind. So ist auch der Lilastielige Rötelritterling ein massiv bedrohter Wiesenbewohner geworden – in vielen Gegenden gilt er bereits als ausgestorben. Deutschland besitzt noch die meisten Fundnachweise und trägt daher eine hohe Verantwortung für den Erhalt dieser Art! Im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale gibt es zwar nachgewiesene Vorkommen, dennoch findet man ihn immer seltener.

Autor: Susen Reuter

 

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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