Brunftzeit der Hirsche – Könige der Wälder im herbstlichen Duell

Röhrender Hirsch (Foto: Christian Naumann)

Röhrender Hirsch (Foto: Christian Naumann)

Wenn der Sommer sich dem Ende neigt, ereignet sich in unseren Wäldern ein alljährliches Schauspiel. Das Rotwild, unsere größte heimische Wildart, unternimmt teils weite Wanderungen, um sich in der Zeit zwischen Mitte September und Mitte Oktober auf den traditionellen Brunftplätzen zur Paarung zu versammeln.

Das charakteristische Röhren oder Schreien der Hirsche ist in dieser Zeit schon von weitem zu hören. Dieser typische, kehlige Klang des männlichen Paarhufers ist zum einen Teil des Paarungsverhaltens, zum anderen Teil eines Kampf- und Imponiergehabes beim Anblick oder Kampf mit anderen Hirschen. Der Ausgang dieser Kämpfe entscheidet, welcher Hirsch sich mit den Weibchen (dem Kahlwild) paaren darf. Der Sieger wird Platzhirsch genannt, weil er das Revier und den Brunftplatz dominiert. Mit ungefähr sechs Jahren kann ein Hirsch zum Platzhirsch werden und ein Kahlwildrudel vor Nebenbuhlern verteidigen. Dabei gibt es feste Rituale: Platzhirsche markieren „ihren“ Brunftplatz mit einem Sekret aus der Voraugendrüse, dessen Geruch auch von uns Menschen wahrnehmbar ist. Neben dem lauten Röhren gehört das Aufwühlen des Bodens mit dem Geweih zu den typischen Brunftritualen. Junge Hirsche werden dadurch bereits eingeschüchtert und nur gleichstarke Gegner treten zum Kampf an.

Taucht ein kampfwilliger Konkurrent auf dem Brunftplatz auf, schreiten die Hirsche im Imponierschritt parallel zueinander, um sich gegenseitig die Breitseite zu zeigen. Erst wenn beide Gegner standhaft bleiben, kommt es zum Kampf. Die Hirsche prallen frontal mit den Geweihen aufeinander und schieben sich über den Brunftplatz. Der Kampf endet wenn einer der Gegner seine Unterlegenheit spürt und flieht. Sehr selten wird einer der Rivalen im Kampf getötet. Dies alles zehrt an den Reserven. Platzhirsche verlieren während der Brunft bis zu 20% ihres ursprünglichen Körpergewichts.

Vielleicht haben auch Sie bei Ihrem nächsten Ausflug im Spessart das Glück, dieses Spektakel in freier Wildbahn beobachten zu können? Ansonsten besuchen Sie zur „heißesten“ Zeit des Jahres einen Wildpark oder ein Wildgehege im Spessart, z.B. in Heigenbrücken, Dorfprozelten, Haibach, Bad Orb, oder vor den Toren des Naturparks in Hanau.

Röhrender Hirsch (Foto: Christian Naumann)

Hirsch mit seinem Rudel (Foto: Christian Naumann)

Ein Beitrag von Naturpark Spessart

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