Natur des Jahres 2019

Schachbrettfalter // Susen Reuter

Schachbrettfalter // Susen Reuter

Der Schachbrettfalter
Melanargia galathea

Es muss nicht immer bunt sein – Wiesenschönheiten gibt es auch in schwarz-weiß! Das beweist der Schachbrettfalter eindeutig. Wie lange wir den Schmetterling des Jahres 2019 noch zu Gesicht bekommen? Das hängt ganz von der Entwicklung der Landwirtschaft ab. Wird diese weiter intensiviert, werden Wiesen weiter gedüngt oder zu früh gemäht, sieht die Zukunft nicht gerade rosig aus. Noch ist die Art in Deutschland nicht gefährdet, auch im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale trifft man ihn zum Teil häufig an. Die Bestände gehen jedoch jedes Jahr nachweislich zurück.

Schachbrettfalter (Flügelunterseite) // Wikipedia // Robert Flogaus-Faust

Schachbrettfalter (Flügelunterseite) // Wikipedia // Robert Flogaus-Faust

Schachbrettfalter leben auf blumenreichen Kalkmagerrasen, auf sonnigen Lichtungen und Straßenrändern. Hier kann man sie von Ende Juni bis August beobachten: Flatternd fliegen sie von Distel zu Distel, saugen an Skabiosen und laben sich am Nektar von Flockenblumen. Man könnte meinen, Schachbrettfalter haben eine Vorliebe für lilafarbene Blüten. Wichtig ist, dass diese artenreichen Wiesen und Böschungen nicht vor Ende Juli gemäht werden. Denn nur dort lassen die Weibchen ihre Eier einzeln zu Boden fallen, teilweise während des Fluges. Die rosa gefärbten Raupen des Schachbretts schlüpfen im Sommer aus den Eiern. Sie überwintern in der Streu am Erdboden. Erst im März des Folgejahres beginnen sie, an verschiedenen Gräsern zu fressen: an Trespe, Fieder-Zwenke, Wiesen-Rispengras, Schwingel und am Blaues Pfeifengras. Ältere Raupen sind dicht behaart und entweder graubraun, oder grün bis gelblich gefärbt.

Die schachbrettartige, schwarz-weiße Musterung der Flügel hat diesem Falter seinen Namen gegeben. Dabei wird der Schmetterling nicht nur Schachbrett, sondern auch Damenbrett genannt. Unter Auskennern und Schmetterlingsfreunden fällt schon mal der Kosename „Schachi“. Die wissenschaftliche Bezeichnung „Melanargia galathea“ geht zurück auf Galatea, eine weiße strahlende Nymphe aus der griechischen Mythologie.

Autor: Susen Reuter

 

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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