Schmetterling des Jahres 2022

Der Kaisermantel – Schmetterling des Jahres 2022

(Argynnis paphia)

 

 

Kaisermantel auf Distel // Susen Reuter

Kaisermantel auf Distel // Susen Reuter

Er ist der größte mitteleuropäische Perlmuttfalter und macht seinem Namen alle Ehre: Taucht er am Waldrand oder einer Lichtung auf, ist er eine wahre Augenweide. Mit mehr als sechs Zentimetern Flügelspannweite und kräftigen Orangetönen ist er unübersehbar. Sein lateinischer Name „paphia“ ist inspiriert von einem Beinamen der Liebesgöttin Aphrodite. Im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale kann man den Kaisermantel von Juni bis Mitte September gut beobachten: Seine Lebensräume sind naturnahe lichte Mischwälder, hier wächst seine Raupenpflanze, das Veilchen. Ohne Veilchen gäbe es kein Nachwuchs, denn die Raupen sind hochgradig spezialisiert und fressen ausschließlich Blätter verschiedener Veilchenarten. Besitzer von Waldgärten können den Kaisermantel mitunter auch in der eigenen grünen Oase bewundern. Als ausgewachsener Tagfalter labt er sich am Nektar von Flockenblumen, Brombeeren, Disteln, Skabiosen und Hochstauden.

 

Kaisermantel auf Hochstaude (Greiskraut) // Susen Reuter

Kaisermantel auf Hochstaude (Greiskraut) // Susen Reuter

Der Schmetterling des Jahres gehört zu den Perlmuttfaltern, was auf die perlmuttartig schimmernden Flecken auf der Unterseite der Flügel verweist. Bei den Männchen befinden sich auf der Oberseite der Flügel sogenannte Duftschuppen (in Form schwarzer Linien). Sie kommen dann zum Einsatz, wenn das Männchen auf Partnersuche geht: Über spezielle Drüsen wird mittels der Duftschuppen ein Sekret abgegeben. Die Männchen vollführen dabei einen imposanten Balzflug, um über den abgegebenen Lockstoff das Weibchen zu betören. Nach erfolgreicher Paarung legen die Weibchen ihre Eier auf Baumstämme ab – natürlich ganz in der Nähe von Veilchen, damit der Nachwuchs gut mit Futter versorgt ist.

 

Aktuell gilt der Kaisermantel noch als ungefährdet, allerdings verschwinden seine Lebensräume zunehmend – vielerorts wurde bereits jetzt eine negative Tendenz der Populationen festgestellt. Experten gehen von einem langfristigen Rückgang dieser Falterart aus. Er wurde daher zum Schmetterling des Jahres 2022 gekürt, um auf den Erhalt, den Schutz und die Schaffung gesunder Mischwälder hinzuweisen.

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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