„Give me Moor“ – Spenden für Moorrenaturierung am Jösigk

Naturparkmitarbeiter Axel Mitzka im Gespräch mit Festivalbesuchenden in Ferropolis (C) Passage Residenzprogramm

Ein überdimensionaler Würfel aus Gerüstbauteilen, faszinierende Moorfotografien als Wände, eine bis zum Rand mit Moor befüllte Badewanne und die Aufschrift „Willkommen im Moor“. Was hat diese skurrile Konstellation auf dem Festivalgelände von Ferropolis bei Gräfenhainichen zu bedeuten?

Das fragten sich auch viele Festivalgäste. Antwort erhielten sie von unseren Naturparkmitarbeitern Axel Mitzka und Volker Friedrich, die über unser aktuelles Moorrenaturierungsprojekt im angrenzenden Naturschutzgebiet Jösigk informierten. Dieses wurde während der Zeit des Braunkohleabbaus schrittweise entwässert und fast trockengelegt. Mittlerweile ist der ehemalige Tagebau Gröbern geflutet, was zu einer deutlichen Verbesserung der Grundwasserverhältnisse führte. Eine circa 38 Hektar große, ursprüngliche Moorfläche im Naturschutzgebiet ist jedoch noch immer von den Folgen der Tagebauaktivitäten betroffen. Das Jösigker Moor wiederherzustellen, haben wir uns im Naturpark Dübener Heide zur Aufgabe gemacht. Dafür gibt es viele gute Gründe:

  1. Wasserspeicher: Moore fungieren als natürliche Wasserspeicher, die helfen, Wasser während längerer Trockenzeiten zurückzuhalten. Dies kann besonders in Zeiten des Klimawandels von Bedeutung sein, wo Dürreperioden häufiger auftreten.
  2. Lebensqualität für die Menschen: Die Nähe zur Natur bietet den Menschen in der Region um Gräfenhainichen Möglichkeiten zur Naherholung. Grünräume und naturnahe Landschaften fördern das Wohlbefinden und die Gesundheit der Anwohnenden.
  3. Positiver Einfluss auf das Mikroklima: Solche Gebiete können das Mikroklima positiv beeinflussen, indem sie für eine höhere Luftfeuchtigkeit und Temperaturregulierung sorgen.
  4. Lebensraumvielfalt: Es entstehen Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, die auf diese einzigartigen und oft begrenzt vorhandenen Lebensräume angewiesen sind. Dies fördert die Biodiversität, die für das ökologische Gleichgewicht von großer Bedeutung ist.

Unterstützung für unser Moorprojekt erhalten wir von der Firma „Goodlive“, die jährlich die großen Festivals „splash!“, „MELT“ und „Full Force“ in Ferropolis organisiert. Das Unternehmen möchte den durch die Festivals produzierten Kohlendioxidausstoß mit einem Nachhaltigkeitsmanagement minimieren. Über den sogenannten „Grünen Euro“ spenden sie einen Teil der Festivaleinnahmen an regionale Biodiversitätsprojekte. Da sich das Festivalgelände in unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet Jösigk befindet, fließt das Geld nun in Umsetzungsmaßnahmen zur Moorrenaturierung.

Neben diesem finanziellen Support packten die Mitarbeitenden von Goodlive auch selbst tatkräftig mit an. Im Rahmen eines Engagementtages errichteten die jungen Frauen und Männer Abflussbarrieren im Jösigker Moor, indem sie dicke Holzpfähle in die Entwässerungskanäle schlugen. So trocknet der Boden nicht weiter aus und erlangt langfristig wieder den ursprünglichen Moorcharakter.

Kooperationen wie diese zeigen: Jeder kleine Schritt zählt – sei es durch Aufklärung, Unterstützung von Projekten oder einfach durch das Teilen von Informationen. Gemeinsam können wir einen Unterschied machen!

Ein Beitrag von Naturpark Dübener Heide

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