Im Porträt: Gudrun Engler und die Ortsgruppe Rösa

Wo Gemeinschaft lebendig wird, Fotos: Elisa Lachmann; Collage: Claudia Evers

Im November die Sonne zu genießen, ist für Gudrun Engler und ihren Mann Uwe mehr als nur reines Vergnügen: die beiden betrachten stolz den Park von Rösa und stehen inmitten der Früchte ihrer Arbeit.

Seit über 20 Jahren engagieren sich die beiden in der Ortsgruppe Rösa, Uwe Engler als Vertretung des eigentlichen Vorsitzes, der krankheitsbedingt ausfällt, Gudrun Engler als ehemalige Vorsitzende (2005-2018) und langjähriges Mitglied. Für beide ist es Herzenssache: „Als wir 1994 hergezogen sind, haben wir direkt beschlossen, dass wir uns engagieren müssen. Wir wollten nicht die Zugezogenen bleiben, die außen vorstehen. Wir wollten unseren Teil beitragen,“ berichtet die 69-Jährige. In der Gemeinschaft der Ortsgruppe hat sich ab 1997 ein Organismus entwickelt, ein stetes Herzschlagen von vielen ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürgern, die in ihrem Dorf einige Baustellen angegangen sind. Sie haben dafür gesorgt, dass sich Kinder, Erwachsene und Senioren verbinden, und die Herausforderungen meistern.

Mit den damaligen Parkfesten sind kreative Köpfe zusammengekommen und haben sich mit einer Modenschau oder echten Knallern wie einem Feuerwerk in den Nachthimmel, Alphorn blasen oder Armbrustschießen in der Dorfgeschichte verewigt. Vor allem aber sind gerade die Projekte hängengeblieben, die mit der Schule und dem Kindergarten in Rösa entstanden sind, zum Beispiel das Parkmännchen-Fest. Hier wurde der hölzerne Kompagnon für die ankommenden Wanderer erneuert. In neuer Form und Farbe erstrahlt er nun neben dem Rastplatz, welchen die Ortsgruppe in groß angelegter Handarbeit immer wieder erneuert und restauriert hat. Im Leben der Ortsgruppe spielen aber auch Radtouren, Vereinsfahrten, Kegelabende und diverse Vorträge zur Natur oder Reiseberichte eine wichtige Rolle.

Zukünftig hat Gudrun Engler ein paar Wünsche, nicht nur angesichts des Erhaltes der Ortsgruppe, sondern auch im Hinblick auf den gesamten Verein Dübener Heide e.V.: „Ich möchte gern die jungen Generationen motivieren, sich für das Ehrenamt und das gemeinschaftliche Ortsleben einzusetzen. Außerdem wünsche ich mir, dass wir noch den ein oder anderen Wanderleiter ausbilden werden, damit die Heide als Wanderregion weiterhin wahrgenommen und etabliert wird.“

Für die Mitglieder der Ortsgruppe sind neben dem Erhaltungsgedanken für die Natur und die gemeinsame Zeit mit Freunden, Familie und Arbeitskollegen auch die alten Zeiten ein entscheidender Faktor. Uwe Engler berichtet: „Unsere Eltern haben es uns vorgelebt, wie die Natur im Garten oder im Wald uns nicht nur bereichert, sondern uns auch mit neuer Energie versorgt. Wir haben in der DDR alle geteilt und sind darüber hinaus mitsamt unseren Freunden nur unterwegs gewesen. Wir kennen es nicht anders und so machen wir das auch bis heute.“

So kommt es, dass zum Martinstag nicht nur ein Umzug mit Laternen stattfindet, sondern auch ein Ziel mit Martinstee, Glühwein und Bratwürstchen für die kleinen und großen Fackelträger wartet. Bereits seit dem frühen Nachmittag errichten die Männer und Frauen von der Ortsgruppe das Zelt, bereiten das Feuer vor und schließen Lampen an. „Wenn ein Danke und ein Lächeln zurückkommt, dann blicken wir gern und stolz auf das zurück, was wir gemeinsam geschafft haben“, erklärt Gudrun Engler.

„Wir haben vielleicht nicht den Brocken, aber hier in der Dübener Heide viele kleine Perlen – und Menschen, die sie pflegen, sodass sie zusammen eine wunderschöne Kette ergeben“, fassen die Englers zusammen.

Ein Beitrag von Naturpark Dübener Heide

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