Tourenplanung digital

Chance und Risiken der Tourenportale

Vorteil der Portale ist eine breite Palette an Tourenvorschlägen von offiziellen Wegen, aber auch von privat eingestellten Wegen, was nicht immer auf den ersten Blick unterscheidbar ist. Die offiziellen Wege und Routen der Naturparke sind mit örtlichen Akteuren wie beispielsweise Grundeigentümern, Landnutzern und den Naturschutzbehörden abgestimmt. Nutzt man diese Wege für seine Tourenplanung, kann man sicher sein, sich nicht unbefugt auf fremdem Grundstück oder in sensiblen Schutzgebieten aufzuhalten. Dies kann unterwegs Ärger oder sogar Bußgelder ersparen. Über die Kooperation der Verbände Verband Deutscher Naturparke e. V., Nationale Naturlandschaften e. V. und der Tourenportale sollen die Nutzenden zukünftig Hinweise auf betroffene Schutzgebiete erhalten, für die besondere Verhaltensregeln gelten. So wird das Anlegen von Touren in sensiblen Gebieten eingeschränkt möglich sein, da der Naturschutz und entsprechende Verhaltensweisen berücksichtigt werden. Über den gemeinnützigen Verein Digitize the Planet e. V. sollen Verhaltensregeln in der Natur digitalisiert und automatisch in der Outdoor-Plattform Outdooractive ausgelesen werden. Es sind bereits die Verordnungen von über 500 Schutzgebieten dort zu finden, die eine naturverträglichere Tourenplanung ermöglichen. Es ist jedoch noch ein längerer Prozess, bis möglichst alle Flächen erfasst sind und bei der Planung berücksichtigt werden können.

Eigene Verantwortung bewusst wahrnehmen

Zur Unversehrtheit von Schutzgebieten kann erheblich beigetragen werden, wenn das Anlegen von Touren und Highlights mit Bedacht und reflektiert stattfindet. Wenn Tourenvorschläge oder Highlights in diese Portale angelegt werden, wird in der Folge jedoch auch der Personenkreis vergrößert, die auf diese Orte aufmerksam werden. Das kann manchmal völlig problemlos laufen. Das Beispiel Tobel am Königssee bei Berchtesgaden allerdings zeigt, welche Verantwortung wir durch diese Darstellung zu tragen haben. Es kann ein Massentourismus entstehen und sensible Bereiche werden dauerhaft beeinflusst und schlimmstenfalls zerstört. Durch Highlight-Punkte z.B. in Komoot, wie „Bremse auf und laufen lassen“ können zudem Konflikte zwischen den Erholungssuchenden entstehen, die leicht zu vermeiden wären.

Praxisbeispiel Freizeitportal

Oft entstehen private Touren in leichter Abwandlung auch dort, wo es schon markierte Wege gibt. Doch diese sind eventuell nur schwer oder gar nicht im Internet zu finden. Der Naturpark RheinTaunus hat daher die bereits existierenden und offiziell markierten Wege gesammelt und in einem Freizeitportal (www.freizeitportal-nrt.de) aufbereitet. Zusätzlich sind Anreise- und Freizeitmöglichkeiten, wie Schwimmbäder, Restaurants, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr zu sehen, so dass man Erlebnisse auf einen Blick kombinieren kann. Zum Beispiel kann so ein markierter Weg gefunden werden, der mit dem ÖPNV erreichbar ist, zu Beginn eine Einkaufsmöglichkeit bietet und im Verlauf an Sehenswürdigkeiten entlangführt. Durch zahlreiche Funktionen, wie Filter und Downloadmöglichkeiten lässt sich das Portal individuell für eine Tourenplanung nutzen. Eine Navigation zum Startpunkt mit GoogleMaps-Link erweist sich vor allem mit dem mobilen Endgerät als sehr praktisch.

Vor Ort kann mit dem hinterlegten Wegeverlauf (GPX-Datei) die individuellen Apps der Tourenportale genutzt oder die Seite mobil geladen und der Standort angezeigt werden. Zukünftig soll auch eine Routingfunktion hinzukommen, die es den Nutzenden erlaubt, innerhalb der markierten Wanderwege eine individuelle Tour zusammenzustellen.

Ein Beitrag von Naturpark RheinTaunus

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