Beliebte Wanderziele im Naturpark – 23 neue Schutzhütten gebaut

„Dies ist ein klassisches LEADER-Projekt, wie es sein sollte“, so Peter Niehoff von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Spessart e.V. bei der Einweihung der neuen Schutzhütte am Zollberg; der ersten von 23 Hütten, die im Naturpark aufgebaut werden.

Gemündens Erster Bürgermeister Jürgen Lippert dankte Julian Bruhn, dem Initiator und Projektleiter vom Naturpark Spessart, Peter Niehoff für die Förderabwicklung und der federführenden Zimmerei Herchet aus Flörsbachtal für die hervorragende Umsetzung.

Julian Bruhn: „Wir als Naturpark Verein könnten so ein Riesenprojekt ohne unsere Partner und die Kommunen gar nicht stemmen. Es freut mich besonders, das alle an einem Strang ziehen.“

„Es war viele Jahre meine Vision neue Schutzhütten zu installieren“, so Bruhn. Doch es war klar, dass so ein Großprojekt nicht alleine möglich sein wird. „Wir hatten zunächst keine Möglichkeit, das mit externen finanziellen Mitteln fördern zu lassen.“
Dann die Idee: „Wenn wir eine LAG hätten, die möglichst den ganzen Naturpark abdeckt, könnten wir das sogar mit Geldern der Europäischen Union bezahlen.“ Der Naturpark habe sich dafür eingesetzt, dass der Spessart neben der bestehenden LAG Main4Eck in Miltenberg noch eine zweite – eine LAG „Spessart“ bekommt und LEADER Region wird.

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Gruppenbild vor der neuen Hütte am Zollberg mit den Projektpartnern (v.l.n.r: Peter Niehof, LAG Spessart; Robert Herold, Bgm. Burgsinn; Stephan Amend, Bgm Partenstein, Jürgen Lippert, Bgm. Gemünden aMain; Lioba Zierres, Bgmin. Obersinn; Ralph Herchet, Zimmerei Herchet; Karlheinz Albert, Bgm. Neuendorf, Julian Bruhn, stellvertretender Geschäftsführer Naturpark Spessart e.V.) Foto: Jennifer Weidle

Peter Niehoff, der maßgeblich bei der Erstellung des Projektantrags mitgewirkt hat, gibt an, dass mit dem Schutzhüttenprojekt des Naturpark 260.000 € Fördermittel in die Region fließen. „Damit ist dies unser zweitgrößtes Förderprojekt der letzten sieben Jahre“, so Niehoff. 70% der Kosten für die Schutzhütten werden durch LEADER übernommen; damit verbleiben bei den Gemeinden etwa 8.000 € pro Hütte als Eigenanteil.

Das Schutzhüttenprojekt des Naturpark habe alles, was ein LEADER Projekt ausmacht, so Niehoff: es ist nachhaltig, bringt einen Mehrwert für Tourismus und Einheimische, vernetzt die Region und ist lokal umgesetzt. „Außerdem kann man dieses Projekt anfassen; es ist nicht nur ein Konzept auf dem Papier.“

Die neuen Schutzhütten stehen an neuralgischen Punkten, die nicht nur Touristen ansprechen, sondern auch für Bürgerinnen und Bürger gut erreichbar sind, wie hier am Zollberg. „Hier am Zollberg kann man auch mit dem Kinderwagen hinfahren“, so Bruhn. Die Standorte sind vom Naturpark-Team so gewählt, dass sie die Wanderregion Spessart wunderbar abdecken. „Die zehn Jahre Zeit für die Planung haben sich gelohnt“, freut sich Bruhn.

Übersichtskarte Schutz- und Infohütten

Übersichtskarte Schutz- und Infohütten

Die 23 Schutzhütten werden von der Zimmerei Herchet aus Flörsbachtal, nach dem Modell „Vogelhaus“ gebaut. Dieses entstand 2017 in einem hessisch-bayerischen Ideenwettbewerb, den der Naturpark an Zimmerei-Schulen ausgeschrieben hatte.

Die Bayrischen Staatsforsten haben 2018 eine erste Musterhütte bei Waldaschaff gebaut, um zu testen, ob das kleine Modell der Zimmereischüler der Josef-Greising-Schule Würzburg auch in die Realität umzusetzen ist.

Geschäftsführer Ralph Herchet habe die Musterhütten noch deutlich verbessert, so Bruhn. „Man merkt hier wirklich, dass da viel Herzblut reingeflossen ist.“ Ausgestattet werden die hochwertigen Hütten mit einer im Inneren umlaufenden Sitzbank mit Tisch und einer Sitzgruppe aus Fichtenholz. Diese Ausstattung wurde eng mit dem Spessartbund abgestimmt. Gemeinsam wurde zunächst ermittelt, für wie viele Personen Platz in den Hütten geschaffen werden müsste. Im Ergebnis können sich nun einzelne Paare, kleine Familien oder, wenn es die Pandemie wieder zulässt, auch ganze Wandergruppen mit bis zu 16 Personen zum Verweilen in die neuen Hütten setzen. „Ganz wichtig sei eine Tischablage für die Vesper gewesen, denn die darf bei Wanderungen nie fehlen“, so Bruhn.

Ende Juni sollen alle 23 Hütten im Bayerischen Spessart aufgestellt und fertig ausgestattet sein. Im Bereich Lohr und Gemünden werden 5 davon an folgenden Standorten stehen: Zollberg Gemünden, Grotte Neuendorf, Fürstenweg Partenstein, alte Richteiche Burgsinn, Obersinn am Radweg in Richtung Jossa.

Erstbezug: Auch die Meisenfamilie freut sich über die gelungene Schutz- und Infohütte (Foto: Jennifer Weidle)

Erstbezug: Auch die Meisenfamilie freut sich über die gelungene Schutz- und Infohütte (Foto: Jennifer Weidle)

Das Schutzhütten-Modell „Vogelhaus“ ist mit einem Vogel-Nistkasten im First ausgestattet. Diese Nistkästen stammen aus der SOS-Dorfgemeinschaft in Hohenroth. Am Zollberg fand die Einweihung schon vor der Offiziellen und ganz im Stillen statt: Ein Meisenpaar hat sich hier ein neues Heim geschaffen.

Ein Beitrag von Naturpark Spessart

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