Sander Fuhrmann vom Naturgut Köllnitz
Sander Fuhrmann vom Naturgut Köllnitz
Fischerei trifft Naturschutz – Sander Fuhrmann verbindet beides mit Leidenschaft. Im Interview erzählt der junge Fischwirtschaftsmeister, wie er zum Naturpark Dahme-Heideseen kam, warum Social Media auch für Fischer wichtig ist und was ein goldener Marmorkarpfen mit Besuchermagneten zu tun hat.
In unserer Rubrik „Prominent“ stellen wir regelmäßig engagierte Menschen vor, die mit ihrer Arbeit zur Entwicklung und Vielfalt im Naturpark Dahme-Heideseen beitragen. Diesmal gibt uns Sander Fuhrmann, Fischwirtschaftsmeister auf dem Naturgut Köllnitz, spannende Einblicke in seinen abwechslungsreichen Arbeitsalltag – zwischen Tradition, Nachhaltigkeit und digitaler Sichtbarkeit.
Wie alles begann
Seit August 2021 ist Sander Fuhrmann auf dem Naturgut Köllnitz tätig. Seine Ausbildung zum Fischwirt absolvierte er an der Müritz. Der Weg nach Köllnitz eröffnete sich durch einen Tipp bei einem Netzlehrgang in Sachsen – und Sander erkannte sofort das Potenzial dieses besonderen Arbeitsortes. Kurz nach Beginn seiner Tätigkeit erwarb er den Meistertitel und ist seither als Fischwirtschaftsmeister tätig.
Anforderungen an den Beruf
„Man muss wetterfest sein und auch bei Kälte oder Regen raus aufs Wasser“, sagt Sander. Denn besonders Zander wird im Winter gefangen. Auch Flexibilität ist gefragt – nicht nur auf dem Boot, sondern auch bei Veranstaltungen oder in Gastronomie und Hofladen. Kundenorientierung, Verkaufstalent und Teamgeist sind ebenso wichtig wie ein gutes Gespür für Trends im Angelsektor und auf Social Media.
YouTuber und Influencer besuchen regelmäßig Köllnitz, begleiten Sander bei Ausfahrten und berichten online. Für ihn eine Chance, Nachhaltigkeit und den Naturschutzgedanken in die Anglerszene zu tragen.
Ein goldener Karpfen sorgt für Aufsehen
Eines der schönsten Erlebnisse: Der Fang eines 40 Kilogramm schweren, goldschimmernden Marmorkarpfens im April 2023. Er wurde in den Schauteich des Naturguts umgesetzt und zieht seither zahlreiche Besucher*innen an – auch wenn er sich im trüben Wasser selten blicken lässt.
Skurrile Momente
Auch Überraschungen gehören zum Alltag: „In diesem Frühjahr wurde das Wasser im Groß Schauener See so klar, dass man bis zum Grund sehen konnte – inklusive Schraube am Boot und stapelnder Hechte unter den Seerosen“, erzählt Sander. So klar habe er den See noch nie erlebt.
Ständiges Lernen und Beobachten
Traditionelle Fangmethoden treffen bei ihm auf moderne Auswertung: Ein eigenes Fangtagebuch hilft, Umweltveränderungen und das Verhalten der Fische zu dokumentieren. Sander beobachtet z. B., wie sich Luftdruck auf das Fressverhalten der Zander auswirkt. Zudem tauscht er sich mit Influencern aus – und stellt fest: „Brandenburger Waldseen ziehen oft mehr als internationale Angelreisen.“
Eine Botschaft an die nächste Generation
Sein Rat an Kinder und Jugendliche: „Wenn du für etwas brennst, dann zieh es durch – auch wenn’s mal schwer wird. Lass dich nicht von Erfolgsbildern auf Social Media täuschen. Die zeigen selten den Weg dahin.“
Der Naturpark aus seiner Sicht
Sander schwärmt von der wasserreichen Landschaft des Naturparks, die ihn an Mecklenburg erinnert. Für die Zukunft wünscht er sich mehr Veranstaltungen, bei denen Menschen die Natur direkt erleben können – am liebsten vom Boot aus, in Ruhe und mit offenen Sinnen.
Lieblingsorte im Naturpark
Ganz vorn dabei: der Steg des Naturguts mit Blick auf den Groß Schauener See. Und der Sielmann-Beobachtungsturm bei Selchow – erreichbar über einen idyllischen Wanderweg und mit spektakulärer Aussicht auf die Groß Schauener Seenkette.
Alle Informationen zum Naturgut Köllnitz und interessanten Veranstaltungstipps hier..


