Ideenwettbewerb der Sächsischen Mitmach-Fonds: Verein Dübener Heide gewinnt dreifach

Gemeinschaftsgarten am Wasserturm in Bad Düben (C) Verein Dübener Heide e.V.

Gemeinschaftsgarten am Wasserturm in Bad Düben (C) Ellen Männel/Verein Dübener Heide e.V.

Zwei Regionen, vier Kategorien, 1.520 eingereichte Projektideen und insgesamt 3,2 Millionen Euro Preisgeld. Das ist die Bilanz des diesjährigen Ideenwettbewerbs der „Sächsischen Mitmach-Fonds“. Ziel des Wettbewerbs ist es, den bevorstehenden Strukturwandel in den sächsischen Braunkohleregionen mit Projektideen von Menschen vor Ort erfolgreich zu gestalten. Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Verbände und viele weitere Organisationen konnten ihre Projektideen für die Regionen Lausitz und Mitteldeutschland bis Mitte April einreichen. Die Preisträger stehen jetzt fest. Der Verein Dübener Heide e.V. beteiligte sich für die Region Mitteldeutschland mit drei Projektideen in den Kategorien Mobilität und ReWIR und konnte mit jeder überzeugen.

In der Kategorie Mobilität reichte der Verein Dübener Heide mit Unterstützung von Josef Bühler und Claudia Jakobartl vom Regionalmanagement das Projekt „Vernetzte Mobilität – E-Scooter für die letzte Meile als Vernetzung zum ÖPNV“ ein. In der ländlich geprägten Dübener Heide fehlt es an einer Mobilitätslösung für Auszubildende, um die letzte Meile zum ÖPNV bzw. zur Berufsschule zu meistern. Eine Lösung bieten neue Elektrokleinstfahrzeuge – sogenannte E-Scooter, die sich auf ein kompaktes Maß zusammenklappen lassen und so im öffentlichen Nahverkehr mitgenommen werden können. Mit einer Geschwindigkeit zwischen sechs und 20 Stundenkilometern eignen sich E-Scooter für kurze Strecken zwischen 1.000 und 2.000 Metern. Für das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro sollen zehn E-Scooter angeschafft und an junge Beschäftigte (vorrangig Auszubildende) mit der Auflage vergeben werden, für eine Befragung zum Nutzerverhalten zur Verfügung zu stehen. Ziel ist eine öffentlichkeitswirksame Aktion für neue, vernetzte Mobilitätslösungen (ÖPNV-E-Mobilität) und die Beantwortung der Frage, ob E-Scooter als Zu- und Abbringer den ÖPNV stärken und Wege mit dem Auto ersetzen oder zumindest reduzieren können. Die Aktion wird zusammen mit fünf Unternehmen aus der Dübener Heide umgesetzt und über die Presse begleitet.

Im Rahmen des „ReWIR-Preis“ zur Förderung des Miteinanders und Zusammenlebens der Menschen bewarben sich Dr. Torsten Reinsch in Zusammenarbeit mit der Ortsgruppe Gemeinschaftsgarten am Wasserturm (Bad Düben) mit dem Projekt „Gemeinschaftsgarten am Wasserturm: Konsolidierung durch Einrichtung zweier Honorarstellen „Koordination“ und „Gartencoach““ und Jorrit Holst, pädagogischer Leiter des Bereichs Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Naturpark Dübener mit dem Projekt „Unser Morgen – Zukunftswerkstätten in der Dübener Heide (Begegnung)“. Die Idee der ersten Bewerbungs schließt an das Projekt „Urban Gardening geht aufs Land“ an, das von März 2017 bis Februar 2019 in Trägerschaft des Vereins Dübener Heide e.V. stattfand. Projektziel war es zu prüfen, ob im ländlichen Raum die sozial-integrativen und kommunikativen Wirkungen des „Urban Gardening“ nutzbar sind. Es fand sich eine Fläche auf dem Bahnlandwirtschaftsgelände in Bad Düben ebenso wie eine Gartengruppe, die den Garten nutzbar machte, ein Gewächshaus errichtete sowie Workshops und Bildungsveranstaltungen durchführte. Flüchtlinge und dementsprechende zivilgesellschaftliche Akteure wurden erfolgreich eingebunden. Die Gartengruppe ist inzwischen unter dem Dach des Vereins Dübener Heide e.V. als eigenständige „Ortsgruppe Gemeinschaftsgarten am Wasserturm“ formalisiert. Durch Schaffung zweier Honorarstellen „Gartencoach“ und „Koordination“ zu je 100 Stunden im Zeitraum von August 2019 bis Oktober 2020 soll die Gruppe in der Umsetzung ihrer Zielsetzungen unterstützt werden. Mit dem Preisgeld in Höhe von 5.000 € werden die beiden Honorarstellen finanziert. Die Projektidee verfolgt die Stärkung bzw. Entlastung des ehrenamtlichen Engagements.

Hinter dem zweiten Projekt steckt die Idee, Akteure der Region in der Durchführung von Zukunftswerkstätten auszubilden. Diese Multiplikatoren werden dann in den Bildungseinrichtungen der Region Zukunftswerkstätten durchführen und somit eine breite Gruppe an Menschen an den Diskussionen teilhaben lassen. In den Zukunftswerkstätten erhalten Menschen gemeinsam einen breiten Blick auf die Probleme und Lösungsstrategien der Region, auf andere Menschen und Meinungen und involvieren sich dabei selbst in die Zukunftsgestaltung. Das Projekt ist eingebettet in die Naturpark-Strategie zu Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit dem Titel „Zukunft Selbst Gestalten“. Es unterstützt den Austausch zwischen Menschen der Region, fördert Handlungskompetenzen und stärkt die Selbstwirksamkeit im ländlichen Raum. Die 5.000 Euro Preisgeld werden zum Großteil als Aufwandsentschädigungen für die Referenten der Multiplikatorenfortbildung und die Bildungsakteure für die Durchführung der Zukunftswerkstätten in der Dübener Heide verwendet.

Eine Übersicht aller 613 ausgezeichneten Projekte ist auf der Internetseite der Sächsischen Mitmach-Fonds unter www.mitmachfonds-sachsen.de/preistraeger2019 abrufbar. Die Preisträger wurden am 23. Juni 2019 im Rahmen einer Preisverleihung im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden in Anwesenheit von Ministerpräsident Michael Kretschmer offiziell ausgezeichnet. Der Ideenwettbewerb Sächsische Mitmach-Fonds wurde von der Sächsischen Staatsregierung initiiert. Die Umsetzung in den Landkreisen Görlitz und Bautzen erfolgt über den Projektträger Wirtschaftsregion Lausitz GmbH und für die Landkreise Leipzig, Nordsachsen und die Stadt Leipzig über die Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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