Naturschutzgebiet-Schilder im Sinngrund erneuert

Die Schilder waren ausgeblichen, verbogen und teilweise beschossen worden“, sagt Oliver Kaiser, Geschäftsführer vom Naturpark Spessart. Er hatte zusammen mit dem Naturpark-Ranger Andreas Gries die Beschilderung im Naturschutzgebiet (NSG) Sinngrund kontrolliert. Auch der stellvertretende Geschäftsführer Julian Bruhn und Naturpark-Rangerin Victoria Schuler waren als zweites Team bei dem Arbeitseinsatz nördlich von Obersinn dabei.

Bei einigen der dreieckigen Schildern mit grünem Rand und dem schwarzen Seeadler in der Mitte genügte eine gründliche Reinigung. Der Großteil der 15-20 Jahre alten Schilder war jedoch stark verblichen und mussten ausgetauscht werden. Auch einzelne Trägerpfosten mussten befestigt oder geradegestellt werden. Nebenbei sammelten das Naturparkteam noch herumliegende Abfälle ein.

Arbeitseinsatz NSG-Beschilderung Reithwiesen

Naturpark Ranger Andreas Gries und Victoria Schuler montieren ein neues Hinweisschild im Naturschutzgebiet Sinntal bei Obersinn. Im Hintergrund steht eine der neuen Schutz- und Infohütten des Naturparks. (Bildautor: Julian Bruhn)

Wir haben hier schon so einiges erlebt“, erzählt Andreas Gries (39). Dabei sei die natürliche Alterung der Schilder durch Witterung nur ein Grund für den Austausch. „Es gibt Leute, die nutzen die Schilder illegal als Zielscheibe, da sieht man dann die Einschusslöcher. Neue Schilder werden auch gerne mal entwendet – wir hoffen immerhin als schönes Souvenir“, sagt der Naturpark-Ranger.

Den Zeitpunkt hatte das Team vom Naturpark bewusst gewählt. „Wir haben jetzt sehr viele Leute, die kommen, um die Schachblumen zu sehen“, so der Geschäftsführer. Die Beschilderung ist Teil der so genannten Besucherlenkung: Menschen sollen durch die Schilder dafür sensibilisiert werden, dass sie sich in einem NSG befinden und hier spezielle Regeln gelten.

Doch was ist im NSG erlaubt und was nicht? Der Naturpark-Ranger erklärt: „Das Problem ist, dass es keine pauschalen Aussagen gibt. Jedes Naturschutzgebiet hat eine separate Gebietsverordnung, die Gebote und Verbote regelt.“ Fast in allen Naturschutzgebieten gilt ein so genanntes Wege-Gebot. Dies bedeutet, dass Besuchende auf festen Wegen bleiben müssen; was auch für die begleitenden Hunde gilt.
Ebenfalls in allen NSG verboten: Grünabfälle entsorgen oder Pflanzen einbringen. Gries: „Es gibt Menschen, die meinen, sie tun etwas Gutes, wenn sie Saatgut verstreuen oder sogar Pflanzen gezielt pflanzen.“ Dies sei aber, auch wenn es sich um heimische und insektenfreundliche Pflanzen handle, nicht erlaubt und könne das empfindliche Gleichgewicht der Flora stören. Allen NSG gemein ist auch das Verbot von Lagerfeuer und Camping; Kraftfahrzeuge dürfen ausschließlich auf ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt werden. Und hier wird eine Sache langsam zum Problem: Es gibt oft keine Toiletten an den Parkplätzen.

Arbeitseinsatz Ranger

Montage eines NSG-Schilds durch Naturpark-Ranger Andreas Gries (Bildautor: Oliver Kaiser)

Es seien definitiv mehr Besuchende geworden, meint Oliver Kaiser. „Wir sehen das vor allem an den vielen herumliegenden Papier-Taschentüchern an den Radwegen und Parkplätzen“, sagt er. Die Ausflügler bringen ihre Brotzeit mit und erleichterten sich dann im Gebüsch. Dabei seien die natürlichen Hinterlassenschaften weniger das Problem, als vielmehr die Taschentücher, denn „die verrotten deutlich langsamer als die Häufchen.

Auch die Naturpark-Rangerin Victoria Schuler (28) betrachtet die steigende Zahl der Besuchenden mit gemischten Gefühlen: „Wir sind ja froh, wenn die Leute die Heimat kennenlernen. Nur dadurch wird auch die Liebe zur Natur geweckt – und was man liebt, das beschützt man.“ so die Naturpark-Rangerin. Auch werde der Spessart durch den Naturpark mit seinen Schutzgebieten überregional immer bekannter. „Wichtig ist nur, dass die Regel im NSG befolgt werden und die Leute sich vernünftig verhalten.“ Zur Vernunft gehört für Schuler auch, die Naturpark-Hotspots an Sonn- und Feiertagen manchmal zu meiden. „Wenn man sieht, dass bereits 100 Autos am Parkplatz stehen, ist es gut, einen Plan B zu haben.

Ein Beitrag von Naturpark Spessart

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