Das Wasserkreuzkraut

Wasserkreuzkraut in Blüte (Bildautor: Svenja Fischer)

Wasserkreuzkraut in Blüte (Bildautor: Svenja Fischer)

Das Wasser-Kreuzkraut (Senecio aquaticus), auch Wasser-Greiskraut genannt gehört zu den Korbblütlern. Die Korbblüten sind gelb und bestehen jeweils aus mehreren Zungen- und Röhrenblüten. Ihre Blütezeit geht von Juni bis Oktober. Die Blattstellung am Stängel ist wechselständig. Sie ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr entwickelt sie nur die Grundrosette und im nächsten Jahr dann die Blüte. Das Wasser-Kreuzkraut wird 15 bis 60 cm hoch.

Die Pflanze kommt vor allem in mäßig nährstoffreichen, kalkarmen Naß- und Flachmoorwiesen vor. Im Sinngrund hat die Art sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet. Experten vermuten, dass die Pflanze vom Klimawandel profitiert.

Das fürs Vieh giftige Wasserkreuzkraut hat sich in den letzten Jahren auf den Feuchtwiesen im Sinngrund stark ausgebreitet (Bildautor: Andreas Schätzlein)

Das fürs Vieh giftige Wasserkreuzkraut hat sich in den letzten Jahren auf den Feuchtwiesen im Sinngrund stark ausgebreitet (Bildautor: Andreas Schätzlein)

Kreuzkräuter enthalten für Mensch und Tier giftige Substanzen, die sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA). Kleine Mengen PA werden im Körper angereichert. Bei wiederholten Aufnahmen kann die kritische Giftdosis erreicht werden. Diese wird in der Leber abgebaut und führt zu Leberschäden und schlimmstenfalls zum Tod. Vor allem Pferde und Rinder sind davon betroffen. Sobald die Pflanze bei der Futterkonservierung mit eingearbeitet wird, werden ihre Bitterstoffe abgebaut, das Gift bleibt aber enthalten. Wenn die Pferde oder Rinder dann das Heu oder die Silage fressen nehmen sie, ohne es zu merken, die giftige Pflanze auf. Symptome nach der Aufnahme sind z.B. Gewichtsverlust, blutiger Durchfall, häufiges Gähnen, Konditionsverlust (Pferd) oder Milchverlust (Rind).

Die Bekämpfung des Wasserkreuzkrauts ist mit Problemen verbunden. Die Pflanze bildet ähnlich wie beim Löwenzahn flugfähige Samen, die eine schnelle Keimungsrate von ca. 10 Tagen besitzen, aber auch noch nach mehreren Jahren keimfähig bleiben. Außerdem lässt sich die Pflanze nicht wie beim Jakobskreuzkraut durch einen Schnitt verdrängen, da sie schon nach 20 Tagen eine neue Blüte bildet. Sobald das Wasser-Kreuzkraut flächendeckend vorhanden ist, ist eine Bekämpfung fast unmöglich. Daher ist eine frühzeitige Bekämpfung unerlässlich. Bei geringer Verbreitung kann durch Ausreißen oder Ausstechen die Pflanze mit Wurzel bekämpft werden. Wichtig ist danach auch die Lücken wieder zu schließen, da die Samen in den Lücken neu aufkeimen können. Bei einer Fläche mit starkem Befall wird zuerst zum Blühbeginn Ende Juni geschnitten und bei erneuter Blüte der Schnitt noch einmal wiederholt, damit die Pflanze vom Gras überdeckt und geschwächt wird. Nach mehreren Jahren wird die Wiese dann wieder nutzbar.

Einzelernte des Wasserkreuzkrauts (Bildautor: Svenja Fischer)

Einzelernte des Wasserkreuzkrauts (Bildautor: Svenja Fischer)

Die Entsorgung der Pflanze erfolgt samt Wurzelwerk über den Restmüll. Bei größeren Mengen ist eine energetische Verwertung sinnvoll.

Zur rechtzeitigen Vorsorge vor Wasser-Kreuzkraut sollte die Grasnarbe möglichst nicht verletzt (beispielsweise durch bodenstörende Mäh- und Pflegegeräte oder Fahrspuren bei nassen Verhältnissen) und offene Bodenstellen vermieden werden, damit keine Samen auf dem Erdboden anfangen können zu keimen.

Durch Entwässerung der Feuchtwiesen nimmt das Wasser-Kreuzkraut zwar auch ab. Doch die artenreichen und ökologisch wertvollen Standorte (beispielweise Rückewiesen) sollen weiterhin als Kulturlandschaft erhalten bleiben. Da es sich zugleich um eine einheimische Art handelt, die von verschiedenen Insekten aufgesucht wird, müssen Maßnahmen zur Beseitung dieser Art in jedem Fall mit den zuständigen Fachbehörden abgestimmt werden.

Ein Beitrag von Naturpark Spessart

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