„Moor und Mehr“ – der Naturpark Bourtanger Moor – Veenland

Zwei Länder – ein Naturpark – und zahlreiche Wege ins Moor

Dort, wo das Emsland und die Grafschaft Bentheim auf die niederländische Provinz Drenthe treffen, erstreckt sich die außergewöhnliche Landschaft des grenzüberschreitenden Naturpark Bourtanger Moor – Veenland. Veenland bedeutet auf Deutsch „Moorland“ oder „Torfland“, und genau das verbindet landschaftlich das deutsch-niederländische Gemeinschaftsprojekt seit knapp 20 Jahren. Viel konnte seitdem auf den Weg gebracht werden.

Das Bourtanger Moor gehörte einst zu den größten zusammenhängenden Hochmooren Europas. Durch Kultivierung und Torfabbau hat sich das Moor in den letzten 200 Jahren stark gewandelt, doch der Zauber der Moore ist geblieben. Zwischen renaturierten Hochmoorflächen, offenen Kulturlandschaften und Wäldern entdecken Besucher einen faszinierenden Naturraum: Er ist Rückzugsort für seltene Tiere und Pflanzen, trägt aktiv zum Klimaschutz bei und steckt voller Wunder.

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Weite Blicke über die Moorlandschaft bietet der Aussichtshügel im Dalum-Wietmarscher Moor – ein Ziel für Radler und Wanderer. © Naturpark Bourtanger Moor – Veenland

Knotenpunktnetze und Themenwege für Radler und Wanderer

Ob per Rad oder zu Fuß – die Wege sind grenzenlos. Ein jeweils übersichtliches Knotenpunktsystem führt Besucher von Punkt zu Punkt durch die vielfältige Landschaft des Naturparks. Wild präsentiert sich die blaugrüne Moorlandschaft, der Kontrast zu den ordentlich angelegten landwirtschaftlichen Flächen könnte nicht größer sein, dazwischen schwingen Gräser im Wind oder Bäume säumen den Wegesrand. Je nach Jahreszeit wechseln sich die weißen Tupfer des Wollgrases ab mit einem lila Heidemeer, das sich im Spätsommer wie ein Kleid über Landschaftsteile legt. Zeitreisen entlang verwunschener Flussufer mit uralten Eichen sind ebenso eindrucksvoll wie die die Pfade durch die Wälder.

Die bunte, facetten- und abwechslungsreiche Landschaft ist auf 12 thematischen Radwegen erfahrbar. Dabei ist der Name Programm: 2-Länder-Tour, Moorland-Tour oder eine Über-Land-Tour sind beispielhafte Titel, die ebenso wie „Wald & Moor“, „Moor & Energie“ auf die Inhalte hinweisen, die zwischen 35 und knapp 70 Kilometern zu aktiven Erkundungen mit dem Rad einladen.

Ähnlich konzipiert sind neue 19 Wanderrundwege, die zwischen 6 und 18 Kilometern „Moor & Mehr“ erlebbar machen. Daher heißen sie Moorland-Pfade auf deutscher Seite und Veenlandpaden auf niederländischer Seite. Sie haben Namen wie von „Moor zu Moor“ oder „Weiteveenroute“ und machen neugierig auf die Landschaftserlebnisse und die Highlights an den Wanderwegen. Mal geht es mystisch, mal lehrreich, mal familienfreundlich oder einfach nur wohltuend still durch die Natur.

Der Pfad „Moor & Mehr“ führt etwa durch das farbenprächtige Geestmoor und das „Mehr“ ist ein Besuch im Emsland Moormuseum. Hier wird das Leben der einstigen Moorbauern eindrucksvoll dokumentiert. Entlang der Wege informieren Wissenstafeln, teils in Form traditioneller Moorkaten aufgestellt, die sich beschaulich in das Landschaftsbild einfügen. Sie erklären ökologische und historische Zusammenhänge. Ein Bodenprofil wie eine aufgeschichtete Torte, gibt Einblicke in die Erdgeschichte und „Lok & Loren“ erzählt über den harten Alltag der Torfstecher. Ein echtes Highlight, auch im Wortsinn, ist die riesige XXL-Bank mit Panoramablick über das Moor.

So vielfältig wie die Natur sind die Themenwege per Rad und zu Fuß!

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Wanderkontenpunkte und Themenwege weisen die Wege durch die Vielfalt der charakteristischen Landschaften. © Naturpark Bourtanger Moor – Veenland

Geschichtenerzähler am Wegesrand

Apropos – Erzählungen: Wenn der Blick über die Landschaft schweift und Fragen aufwirft, was es zum Beispiel mit dem alten Grenzstein dort auf sich hat oder seit wann der historische Bahndamm existiert, entdecken Wanderer und manchmal Radler die Infopunkte. Es sind mittlerweile über 160 Geschichtenerzähler, die Antworten oder Aufschluss geben, warum die Landschaft so aussieht, wie der Betrachter sie sieht oder welche Anekdote ein Relikt aus der Vergangenheit zu erzählen hat.

Spannend, unterhaltsam und informativ!

https://www.naturpark-moor.eu/sehenswertes/infopunkte

Geschichtenerzähler per QR-Code. © Naturpark Bourtanger Moor – Veenland

Moorpforten als symbolische Eingangstore

Die Landschaftserlebnisse machen neugierig auf „mehr Moor“: Acht Informationszentren oder Museen sind sogenannte „Moorpforten“ und fungieren als Anlaufpunkt oder symbolischer Eingang bzw. Einstiegsort auf den Wegen. Jede der acht Pforten informiert Besucher – ob Radler oder Wanderer – auf anschauliche Weise über einen anderen Aspekt des Moores.

Pforten auf – für die zahlreichen Facetten rund um die Moore!

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Imposant ist der riesige Otto-Meyer-Pflug im Emsland-Moormuseum. Die Ausstellungshalle wurde einst um den Mammutpflug herum gebaut. © Naturpark Bourtanger Moor – Veenland

Die Natur in Begleitung erleben

Wer lieber in Begleitung unterwegs ist, kann auf zertifizierte LandschaftsführerInnen und Ranger vertrauen, unter ihnen Biologen, Historiker, Förster und/ oder einfach nur von Kindesbeinen an naturbegeisterte Menschen. Individuell konzipierte Touren machen Geschichte und Gegenwart des Naturparks erlebbar – etwa bei Zeitreisen, Naturabenteuern oder schaurig-schönen Geschichten aus dem Moor.

Leidenschaftlich, fundiert und mitten in der Natur!

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Naturführung im Wesuweer Moor. © Naturpark Bourtanger Moor – Veenland