Mutige regionale Perspektiven für mehr Natur

NRP Am Stettiner Haff – Jochen Elberskirch bei Workshop-Präsentation der Szenarien © Matthias Goerres
Am Leipziger Umweltforschungszentrum (UFZ) fand kürzlich die erste deutschsprachige Konferenz zum Thema Rewilding statt. Die thematisch übergreifende Veranstaltung brachte rund 100 Akteur*innen aus Wissenschaft und Forschung, angewandtem Naturschutz, Landwirtschaft, Tourismus, Wildnisbildung und Zivilgesellschaft zusammen.
Nahe der Ostseeküste zwischen Polen und Deutschland befindet sich ein ganz besonderes Kleinod: das zentral gelegene Stettiner Haff mit seiner 70.000 ha großen Wasserfläche formiert sich inmitten umliegender Wälder und Offenlandschaften zum insgesamt 450.000 ha großen Gebiet Rewilding Oder Delta. Seine strategische Lage an einem der ökologischen Knotenpunkte in Europa macht das Oder Delta zu einem der attraktivsten und ökologisch weitflächig unversehrten Naturgebiete Mitteleuropas. Buchenwälder auf Steilküsten, riesige Flussdeltas und Lagunen, ausgedehnte Flussniederungen sowie Auwälder, Moore, trockene Heidelandschaften und großflächige Wälder mit Seen reihen sich wie eine Perlenkette rings um die Wasserflächen des Haffs. In diesem faszinierenden Landschaftsmosaik lebt eine bunte Vielfalt von Tieren und Pflanzen, die es so in Mitteleuropa kaum noch anzutreffen ist.
Teilnehmende der Tagung lernten mehr über Konzept und Anwendung, Anreize und Instrumente für Wildheit sowie die Kunst angemessener Kommunikationsansätze. Peter Südbeck, Vorstandsvorsitzender von NNL e.V., und Jochen Elberskirch, Geschäftsführer des Naturparks Am Stettiner Haff, gestalteten die Workshops durch Impulse aus den Nationalen Naturlandschaften mit. Dabei erwiesen sich Szenarien für die Entwicklung von Kulturlandschaften am Beispiel des Dorfes Rothenklempenow als besonders vielversprechend. Rothenklempenow in Mecklenburg-Vorpommern hat sich zum Zentrum einer lebhaften Nachhaltigkeitsszene entwickelt und schafft Lernangebote, Arbeitsplätze und Räume für ökologische Landwirtschaft. Vom „Geheimtipp der Bio-Food-Szene“ schreiben die einen, vom „Startup Dorf“ sprechen andere. Die Konferenz wurde vom Team des Forschungsprojekts REWILD_DE organisiert – mit dem Ziel, eine Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen im Bereich Rewilding zu bilden und dieses innovative Konzept als alternativen Naturschutzansatz für Deutschland zu schärfen.
Bei Rückfragen zur Veranstaltung und Interesse an der ANK (Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz)-Förderung für Klimawildnis wenden Sie sich gerne an matthias.goerres@naturparke.de
Hintergrundinfo: Durch das Wiederzulassen natürlicher Prozesse zielt Rewilding darauf ab, degradierte Ökosysteme wiederherzustellen und ihre Anpassungsfähigkeit zu stärken, um die biologische Vielfalt zu fördern und dauerhaft Ökosystemleistungen für die Gesellschaft bereitzustellen.
Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke
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